Die Anforderungen an zukünftige Fertigungssysteme und was bei Investitionsentscheidungen zu beachten ist, erläutern führende Köpfe der Werkzeugmaschinen-Branche.
n Haider Willrett haider.willrett@konradin.de
Die Zeiten starrer Fertigungssysteme sind – weitgehend – vorbei. Darin sind sich die Experten einig. Waren Werkzeugmaschinen früher entweder hochproduktiv oder flexibel, so sollen die Anbieter inzwischen immer öfter Eier legende Wollmilchsäue züchten. Schrumpfende Losgößen und steigende Variantenvielfalt bedingen flexible Systeme, gleichzeitig zwingt der wachsende globale Wettbewerb zu höchster Produktivität.
Revolutionen sind derzeit zwar keine zu erwarten, aber Weiterentwicklungen und optimierte Fertigungskonzepte bergen nach Ansicht der Experten noch Produktivitätsreserven, die die 30-%-Marke durchaus übersteigen können. Erschließen lassen sich diese Potenziale beispielsweise mit Hilfe cleverer Automatisierungstechnik – teilweise per Plug and Play ins System zu integrieren – oder mit Multifunktionsmaschinen, die verschiedene Fertigungsverfahren beinhalten und die Komplettbearbeitung komplexer Werkstücke in einer Aufspannung ermöglichen. Genauso wichtig sind jedoch perfekte Betriebs- und Fertigungsabläufe sowie minimale Nebenzeiten und Nacharbeiten.
Über die unten genannten Trends und Entwicklungen hinaus, blickt Carl Martin Welcker in die Zukunft. Der geschäftsführende Gesellschafter der Kölner Alfred H. Schütte GmbH & Co. KG und Vorsitzende des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. (VDW), Frankfurt/M., rechnet damit, dass Werkzeugmaschinen mittelfristig verstärkt mit Funktionen wie Selbstüberwachung, Fehlervorhersage und Teleservice ausgestattet sein werden. Eher langfristig sieht er den Einsatz umfassender Simulationsmethoden sowie Funktionen, mit deren Hilfe sich Maschinen und deren Komponenten selbst kalibrieren und optimieren können.
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