Dietmar Kieser dietmar.kieser@konradin.de
Vieles spricht dafür, dass die Cebit 2005 in Hannover der IT-Branche den lang ersehnten Schub verleihen wird. Die Anwender fragen wieder verstärkt IT-gestützte Systeme nach, weil diese ihnen helfen, ihre Geschäftschancen in einer globalisierten Wirtschaft besser zu nutzen. Die Nachfrage-schwäche dürfte sich aber auch deshalb auflösen, weil das einstige Automatisierungstool jetzt in die Geschäftsprozesse integriert wird und damit bei den Kunden angekommen ist.
Bei allen Signalen bleibt jedoch abzuwarten, wie weit die IT als Treiber der Globalisierung zum allgemeinen Aufschwung beiträgt. Denn Deutschland scheint sich mit einem Plus von höchstens 1 % des Bruttoinlandsprodukts zufrieden geben zu müssen. Dabei könnte IT durchaus Zugkraft entwickeln, wie der Produktivitäts-Vergleich zwischen Europa und den USA zeigt. Die gebremste Produktivität in der Euro-Zone ist laut Europäischer Zentralbank auf eine im internationalen Vergleich geringe Verbreitung produktivitätssteigernder I+K-Technologien zurückzuführen. Hohe Effizienzgewinne in den USA könnten sich darauf zurückführen lassen, dass Informationstechnik dort effizienter genutzt wird. Der für die IT-Industrie bestimmte Weckruf sollte unbedingt die Gesamtwirtschaft erreichen.
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