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Fracht per Internet verfolgen

Funkunterstützte Informationskette in der Logistik
Fracht per Internet verfolgen

Fracht per Internet verfolgen
Der handliche Scanner ist robust und somit für den harten Alltag in der Lagerhalle geeignet. Die erfassten Daten werden automatisch per Funk an den Rechner weitergeleitet (Bild: Telxon)
Bei Danzas Unitrans in Bremen herrscht Aufbruchstimmung, seit der Logistikdienstleister seine Informationsketten mit einem kabellosen Computernetzwerk managt. Mobile Rechner und Datenfunk machen es möglich.

Bettina Wähler ist Fachjournalistin in Stuttgart

Bis vor einem Jahr herrschte bei dem Bremer Logistikdienstleister Danzas Unitrans noch datentechnisches Mittelalter: Routingsinformationen wurden mit einem dicken Filzschreiber auf die Speditionsaufträge ge-schrieben und diese danach fotokopiert. Anhand dieser Kopie fand im Umschlagslager eine kontrollierte Entladung statt. Nach Abgleich mit den Versandstücken kam die Ablichtung auf die Ware. Die geschriebenen Informationen steuerten das Gut an das richtige Verladetor. Hier wurde später die Kopie wieder abgetrennt und zusammen mit vielen anderen Papieren an das Büro weitergegeben. Anhand der gesammelten Unterlagen wurde nun die Versandliste erstellt. Bei täglich 800 Sendungen ein ungeheurer Aufwand an Papier, Zeit und Arbeit – ganz abgesehen von den möglichen Fehlerquellen.
Damit ist jetzt Schluss. Seit Mai 99 arbeiten die Bremer mit einer Barcode-Lösung. Die Software stammt von einer hauseigenen Entwicklungsgruppe. Für die Hardware wurde potenziellen Lieferanten auf den Zahn gefühlt. Die Entscheidung fiel auf die Telxon GmbH, die durch ausgereifte Hardware und begleitenden Service überzeugte – und sich bereits in der Duisburger Niederlassung von Danzas bewährt hatte. Die Zielvorgaben fasst Thomas Dziubinski, stellvertretender Niederlassungsleiter bei Danzas Unitrans, zusammen: „Wir wollen unseren Kunden mehr als die klassischen Speditions-Leistungen bieten, nämlich komplette Logistik-Lösungen.“
Die Informationskette im Umschlagslager in Bremen wird jetzt durch mobile Rechner unterstützt und per Telxon-Funktechnologie direkt zur Speditions-Software „Unifis“ weitergeleitet. Das ist die Ausgangssituation für eine zukünftig durchgehende, funkunterstützte Informationskette. Wenn diese Kette einmal geschlossen ist, wird nur noch einmal vom Absender oder vom Fahrer gelabelt. Danach werden diese Daten über alle Zwischenstationen bis zur Abgabe beim Empfänger konstant genutzt. Die Label-Informationen werden an den verschiedenen Schnittstellen jeweils per Scanner erfasst und online an die Speditions-Software weiter geleitet.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Kunde kann die Sendung auf Colli-Ebene verfolgen und weiß immer, wo sich seine Fracht gerade befindet – ein Blick ins Internet oder ein Anruf genügt. Der Logistik-Dienstleister wiederum kann die Sendung jederzeit eindeutig identifizieren, Abläufe optimieren und Schnittstellen klar festlegen. Das ist zum Beispiel wichtig bei Übergaben, weil damit auch gleichzeitig die versicherungsrechtliche Haftung an den Empfänger weitergereicht wird. Zur Sicherheit kommt eine gesteigerte Leistungsfähigkeit, bestätigt Jörg Laufenburg, bei Danzas Unitrans mitverantwortlich für das Projekt Barcode Deutschland: „Mit dem Barcode können wir bundesweit mehr Volumen abfertigen.“
Erreicht das Frachtgut die Danzas Niederlassung in Bremen, werden im Büro die Daten des Speditionsauftrags in den Barcode EAN128 hinterlegt. Alternativ dazu kann der Absender alle Informationen auch vorab per DFÜ schicken. In der Umschlagshalle erfolgt die Entladescannung der Packstücke. Außerdem kommen 16 mobile Telxon-Handscanner zum Einsatz. Mit ihnen werden die Packstückdaten direkt an den Hauptrechner gefunkt. Innerhalb dieser Schnittstellenkontrolle werden die Informationen verglichen und eventuelle Differenzmengen gemeldet. Parallel wird das Routerlabel direkt über Datenfunk am mobilen Entladepunkt gedruckt, auf die Ware geklebt und der Versand kann beginnen. Die Bremer verfügen über drei mobile Entladepunkte. Jeder davon ist mit einem robusten Staplerterminal für die mobile Datenverarbeitung ausgerüstet. Dazu kommen ein Rechner, Drucker und Batterie. Die Entladepunkte sind somit komplette, mobile Arbeitsplätze.
Den Beginn der Weiterverladung meldet der jeweilige Mitarbeiter dem System online. Dabei lassen sich Zahl und Art der Paletten und Gitterboxen erfassen. Nach dem Ende des Verladens wird die Versandliste mit den gescannten Aufträgen automatisch im Büro erstellt. Mit diesem System arbeitet Danzas sicherer, schneller und damit auch wirtschaftlicher als in der Vergangenheit. Auch die Danzas-Mitarbeiter sind nach anfänglicher Skepsis zufrieden. Eine ausführliche Schulung nahm innerhalb kurzer Zeit die Berührungsängste. Inzwischen wird die Aufwertung der Arbeitsplätze durch Computer und die stärkere Verantwortung und Einbindung der Mitarbeiter positiv beurteilt.
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