ERP-Standardpakete decken nicht immer alle betrieblichen Anforderungen ab. Von den Lücken profitieren Systemhäuser wie die CAI GmbH aus Rimpar.
Die klassische Standardsoftware“, daran läßt Georg Walk keinen Zweifel, „läßt sich nicht mehr weiterentwickeln.“ Die Lösung heißt für ihn Componentware – ein Software-Entwicklungsprinzip, das die „Unfertigkeit“ zum Konstruktionsprinzip erhebt. Für den Entwicklungsleiter des CAI Systemhauses aus Rimpar bei Würzburg hat diese Feststellung nichts Anrüchiges. Schließlich handelt es sich um kein fertiges Produkt. Vielmehr definiert Walk die objektorientiert programmierte Software als ein Gerüst, das sowohl Spielraum für Spezialentwicklungen läßt als auch einzelne Bausteine zusammenhält: Business-Objekte wie etwa PPS, Absatz und Vertrieb sowie Technologie-Objekte, unter denen sich Dinge finden wie Integration, Oberfläche, Internetfähigkeit oder multimediale Ein- und Ausgabe. Alle Zutaten ergeben einen Softwarebaukasten, der bei CAI den Namen CS trägt.
Die individualisierte Standardlösung fest im Blick, haben sich die Franken von einer ihrer beiden Produktlinien getrennt. Auch deshalb, „weil wir zwei große Linien nicht machen wollten“, argumentiert Walk. Seitdem findet sich die vormalige CAI-Standardsoftware im Portfolio des ERP-Anbieters Bäurer AG. Per Kooperationsvertrag hat man sich geeinigt: Die Hüfinger treten als „Standard-Company“ auf. Stoßen sie bei Kunden vor Ort auf spezifische Projekte, empfehlen sie hierfür Lösungen von CAI. „Während wir uns dort ergänzen“, so Walk, „entwickeln wir gleichzeitig unsere CS-Lösung weiter.“
Oben auf der Agenda stehen beispielsweise verfeinerte Werkzeuge, mit denen sich Anwendungen beim Kunden effizienter installieren lassen. Aber auch dort werden die CAI-Experten aktiv, wo die ERP-Anbieter mit ihrer Standard-Software Lücken lassen. Auf 85 % schätzt Georg Walk den Abdeckungsgrad dieser Pakete. Bei den Ergänzungen, die zumeist spezielle Lösungen erfordern, kommt oft das Systemhaus aus Rimpar zum Zuge. dk
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