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Freihandelsabkommen baut Brücken über den Atlantik

Mexiko öffnet den Markt für Industriegüter aus der EU
Freihandelsabkommen baut Brücken über den Atlantik

Auf Grund eines Freihandelsabkommens, das am 1. Juli in Kraft getreten ist, können 47 % aller Güter aus der Europäischen Union (EU) zollfrei nach Mexiko exportiert werden.

Von unserem Redaktionsmitglied Silvia Halbmeier

Eine entsprechende Erweiterung des Abkommens sieht vor, dass schrittweise bis 2007 alle europäischen Güter zollfrei nach Mexiko eingeführt werden können. „Wir erhoffen uns davon, dass dies die Wettbewerbsposition der deutschen Unternehmen stärkt“, sagt Dr. Karin Zeni, Geschäftsführerin der Abteilung Außenwirtschaft und Großhandel der IHK Frankfurt. Ein zweiter Aspekt sei auch, dass „durch den Abbau der Zölle Mexiko als Markt und als wirklich bedeutendes Industrieland ins Blickfeld der europäischen Wirtschaft gerückt wird“, so Zeni. Die Palette, die deutsche Unternehmen im Industriegüterbereich mit Mexiko handeln, reicht vom Maschinen- und Anlagenbau bis zu elektrotechnischen Erzeugnissen im Bereich Umwelt-, Verpackungs- und Nahrungsmitteltechnologie, Ausrüstungsgüter von der Kraftfahr- und Zulieferindustrie und Maschinen für die Infrastruktur, zum Beispiel Baustoffmaschinen. Besonders die Automobilzulieferindustrie dürfte auch von dem Freihandelsabkommen profitieren, denn „für eine Vor-Ort-Montage muss ein umfassendes Potenzial vorhanden sein, was besonders bei den Automobilzulieferern der Fall ist“, stellt die Außenhandelsexpertin dar.
Neben den Zöllen erschwerte das Freihandelsabkommen Nafta den europäischen Wettbewerb. Es regelt den zollfreien Handel zwischen Mexiko, den USA und Kanada. Rund 75 % aller Güter, die Mexiko importiert, stammen von den Nafta-Partnerländern. Und beinahe 93 % aller mexikanischen Exporte gehen nach Kanada und den USA. Aus dieser Umklammerung will sich Mexiko mit dem Freihandelsabkommen befreien. „Mexiko ist nun ein idealer Standort für Investitionen. Man kann von Mexiko aus den nördlichen Teil Südamerikas hervorragend bedienen. Es ist dieselbe Sprache, es ist dieselbe Mentalität, das bietet Vorteile“, erläutert Dr. Karin Zeni. Auch die geplante Öffnung der Handelsschranken nach Südamerika, insbesondere Brasilien, sind ein weiterer Schritt, sich von den Nafta-Partnern zu emanzipieren.
„Der Trend ist positiv, und die Automobilindustrie und Zulieferindustrie fragen verstärkt neue Anlagen nach“, beschreibt Dr. Heinrich Frontzek, Pressesprecher von Schuler Pressen GmbH & Co., Göppingen, die derzeitige Situation in Mexiko. Seit mehreren Jahren beliefern sie die Automobilindustrie mit Maschinen und handeln mit hydraulischen Pressen. Der Trend der letzten Jahre nach Gebrauchtmaschinen werde jetzt von einer verstärkten Nachfrage nach neuen Maschinen abgelöst. „Wir denken natürlich, dass die Erleichterungen insbesondere den Bedarf nach Produkten der metallverarbeitenden Industrie steigern werden, was auch uns zugute kommt“, erklärt Frontzek. Projekte seien momentan viele am Markt.
Dass Mexiko für die deutsche Wirtschaft an Bedeutung gewinnt, zeigt der Bau eines Deutschen Hauses in Mexiko City. In neun Stockwerken sollen bis Mitte kommenden Jahres Büros mit der entsprechenden Infrastruktur für mittelständische Unternehmen fertig gestellt sein. Ausstellungsräume runden das Angebot ab. Getragen wird das Projekt von der Deutsch-Mexikanischen Kammer und der Landesbank Baden-Württemberg. „Mittlerweile haben 150 Deutsche Unternehmen Interesse bekundet. Das ist ein gutes Zeichen für die Wertschätzung eines Marktes“, so Zeni.
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