Für drei Tage Mittelpunkt der industriellen Welt

Erstmals während der Hannover Messe – in der Vergangenheit jeweils in der Woche danach – wird die Resale vom 26. bis 28. April in Karlsruhe ihre Pforten öffnen. Die Veranstalter der 12. Internationalen Messe für gebrauchte Maschinen und Anlagen, die Hess GmbH aus Weingarten und die Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH, rechnen erneut mit mehr als 500 Ausstellern und etwa 10 000 Besuchern aus mehr als 100 Ländern. Im vergangenen Jahr waren 10 085 Besucher aus 118 Ländern nach Karlruhe gekommen.

Die zwölfte Auflage der seit 1995 ausgerichteten Fachmesse findet vor dem Hintergrund dynamischer Entwicklungen auf den internationalen Märkten für Gebrauchtmaschinen statt. Der von der Bundesregierung berufene Rat für nachhaltige Entwicklung hat das jährliche Verkaufsvolumen von Maschinen aus zweiter Hand weltweit mit rund 100 Mrd. Euro ermittelt.

Nahezu aus allen Teilen der Welt verzeichnen die Veranstalter der Resale und die Anbieter von Gebrauchtmaschinen ein starkes Interesse. Dabei machen nach wie vor die asiatischen und osteuropäischen Länder einen Großteil der Nachfrage aus. „Aber auch das Interesse aus Lateinamerika, dem Nahen und Mittleren Osten sowie aus Afrika ist in jüngster Zeit rapide angestiegen“, beobachtet Wolfhart Putzier, Vorsitzender des Bundesverbandes des Deutschen Exporthandels (BDEx) in Berlin. „Unternehmen aus diesen Regionen nutzen offensichtlich die im Zuge des weltweiten Rohstoff- und Energiebooms oftmals gut gefüllten Kassen zur Erneuerung ihres Maschinenparks.“

Der BDEx sieht aber auch eine Belebung in der lange Zeit stagnierenden deutschen Wirtschaft. „Die steigende Zuversicht und die sich abzeichnende wirtschaftliche Erholung in Deutschland sorgen gleichzeitig dafür, dass die Unternehmen hierzulande verstärkt Investitionen tätigen“, sagt Wolfhart Putzier. Das habe zur Folge, dass in großem Umfang gebrauchte Maschinen und Anlagen von hoher Qualität und Vielfalt auf den Markt kämen. Deren Bandbreite bilde die gesamte technologische Leistungsfähigkeit der deutschen Industrie ab, so der Verbandsvorsitzende.

Auf der Resale bilden die gefragten Metallverarbeitungsmaschinen nach wie vor den größten Angebotsbereich. Ebenfalls stark vertreten sind Kunststoffverarbeitungs-, Holzbearbeitungs-, Verpackungs- und Baumaschinen, Antriebs-, Förder- und Messtechnik sowie Robotik. Aber auch bei den Landmaschinen ist das Angebot auf der Resale groß. Erstmals präsentiert sich mit ihrem Maschinenangebot auch die Leistungsgemeinschaft Haus der Landtechnik, Karlsruhe (HLT). In der HLT haben sich 64 Landmaschinen-Fachbetriebe zusammengeschlossen, um günstigere Einkaufskonditionen zu erhalten. „Unsere Mitglieder haben 235 gebrauchte Traktoren und insgesamt 1032 gebrauchte Landmaschinen im Angebot“, betont Friedrich Deppe, der Aufsichtsratsvorsitzende der HLT.

Rund 65 % der Aussteller sind Händler und knapp 20 % sind dem Herstellerbereich zuzuordnen. 181 der ausstellenden Firmen sind in Verbänden organisiert. Dabei sind die zwei wichtigsten Verbände Kooperationspartner der Resale.

Der EAMTM, European Association of Machine Tool Merchants, Brüssel, bringt 97 Firmen auf die Messe. Während die meisten Händler mit eigenen Ständen aufwarten, sind auch EAMTM-Ländersektionen aus Großbritannien, Italien und erstmals aus Skandinavien mit Gruppenbeteiligungen vertreten. „Als das internationale Schaufenster der Branche ist die Resale nicht mehr wegzudenken“, sagt Hans-Jürgen Geiger, Präsident des EAMTM.

Der FDM, Fachverband Maschinen- und Werkzeuggroßhandel, Bonn, zeigt mit 94 Firmen Flagge, auf einer ähnlich großen Fläche wie der EAMTM. Viele der ausstellenden Mitglieder zeigen Maschinen auf ihren Ständen. Beide Verbände betreiben Internetportale, die – laut eigener Angabe – jeweils 20 000 sofort verfügbare Maschinen enthalten. In der Einschätzung der Resale als wichtigster Branchentreff sind sich die Verbandspartner einig: „Wir unterstützen die Resale von Anfang an und haben uns auch dieses Jahr wieder intensiv auf das Zusammentreffen mit Kunden aus aller Welt vorbereitet“, erklärt Albrecht Stegemann, Präsident des FDM.

Ein vielseitiges Rahmenprogramm bringt die internationale Bedeutung der Resale zum Ausdruck. Es spannt den Bogen von der Informationsveranstaltung des Senior Experten Service (SES) am ersten Tag über eine Seminarveranstaltung der Arabisch-Deutschen Vereinigung für Handel und Industrie (Ghorfa) in Berlin zum Thema „Kommunikation und Kooperation mit arabischen Geschäftspartnern“ und ein „Indo-German-French Business Meeting“ am zweiten Tag bis hin zum „Unternehmer-Forum Russland“, auf dem unter anderen Professor Dr. Vladimir Lomeiko von der International Baden-Baden-Foundation über „Deutsch-russische Zusammenarbeit in Politik und Wirtschaft“ spricht. lb

65 Prozent der Aussteller sind Händler