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Geräuschlose Migration im laufenden Betrieb

RWE Mechatronics setzt auf flexible Storagelösung
Geräuschlose Migration im laufenden Betrieb

Eine vielfältige Produktion mit geringen Losgrößen funktioniert nur dann, wenn eine flexible IT-Struktur die Prozesse unterstützt. RWE Mechatronics, ein Hersteller von mechatronischen Systemen, installierte zusammen mit dem Software-Unternehmen Ascad eine professionelle Speicher- und Backup-Lösung.

Gerald Scheffels ist Fachjournalist in Wuppertal

Die RWE Mechatronics GmbH in Mechernich bei Köln ist Zulieferer und Fertigungspartner des Maschinen- und Anlagenbaus. Das Unternehmen entwickelt und fertigt mechatronische Systeme, die unter anderem in Druckmaschinen, medizintechnischen Geräten und in der Laserbearbeitungstechnik zum Einsatz kommen und innerhalb kürzester Lieferzeiten produziert werden. Dabei spielt die moderne IT-Struktur eine entscheidende Rolle für die Fertigungsorganisation, denn RWE Mechantronics verwaltet rund 70 000 aktive Teile. Die durchschnittliche Losgröße der Fertigung liegt dabei unter 10. In Zusammenarbeit mit dem Bochumer Software-Unternehmen Ascad hat der Zulieferer eine neue Speicherlösung implementiert. Das eingesetzte Storage Area Network (SAN) wird nach eigenen Angaben den Anforderungen gerecht.
Ideen, Engineering-Kompetenz und Fertigungsmöglichkeiten sind die Stärken des Unternehmens. Doch nicht nur die Fertigung, auch das IT-System muss flexibel und leistungsfähig sein, denn hohes Tempo in Entwicklung und Produktion wird von den Kunden immer häufiger verlangt. „Time to Market ist oft ein wesentliches Kriterium für die Auftragsvergabe“, fasst Herbert Mey zusammen. „Wir müssen nicht nur besser, sondern auch schneller sein als der Wettbewerb.“
Die Aufgabe ist nur mit einer durchgängigen und flexiblen IT-Infrastruktur zu realisieren. Für die Produktionsplanung und -steuerung ist ein selbst entwickeltes PPS-System im Einsatz. Die CAD-Programme der rund 100 Entwickler sind in die Produktion integriert, um kurze Wege von der Idee zum fertigen Produkt zu gewährleisten.
Eine Besonderheit der IT-Landschaft von RWE Mechatronics ist die Heterogenität und Offenheit. Sie ist entstanden aus den Kundenwünschen, die ebenfalls heterogen und teilweise sehr individuell sind. So geben die Kunden zum Beispiel vor, welches Betriebssystem oder welche CAD-Software eingesetzt werden soll. Eine auf den ersten Blick ungewöhnliche Forderung, die jedoch leicht zu erklären ist. Die Kunden wollen damit den problemlosen Datenaustausch mit ihren eigenen Systemen sicherstellen. So sind in Mechernich mehrere Plattformen parallel im Einsatz. Neben HP-UX für den CAD-Bereich nutzen die Mitarbeiter unter anderem Linux und Windows NT als Betriebssysteme.
Die gesamte IT wird von einem überschaubaren Team betreut: Zwei Mitarbeiter in Vollzeit und ein dritter halbtags sind für die Pflege und Weiterentwicklung des PPS-Systems verantwortlich. Zwei weitere Spezialisten kümmern sich um das gesamte Rechenzentrum und nicht weniger als 400 PC-Arbeitsplätze. Als sich abzeichnete, dass die Server-Kapazität an ihre Grenzen stößt, suchte man nach einer neuen Lösung. Zugleich hielt man Ausschau nach einem leistungsfähigen Dienstleister, denn allein mit dem hausinternen Team war eine Konsolidierung der IT- und Storageumgebung nicht umzusetzen. „Wir suchten einen leistungsfähigen Partner, der nicht nur Systeme liefern kann, sondern auch Verantwortung übernimmt“, fasst Otmar Huffschmid zusammen. Der Leiter der Daten- und Informationsverarbeitung bei RWE Mechatronics formulierte klare Ziele: „Wir wollten, dass uns die komplette Installation in einem lauffähigen Zustand übergeben wird.“
In Gesprächen mit dem IT-Systemlöser Ascad wurde ein Konzept erarbeitet, das der geforderten Leistung und der Heterogenität der Plattformen Rechnung trägt. Die Bochumer Spezialisten können auf eine langjährige Erfahrung im IT- und CAD-Umfeld zurückblicken und gingen die internen Entwicklungs- und Produktionsprozesse bei RWE Mechatronics ganzheitlich an. Die Diskussionen führten zu einer modernen Storage- und IT-Lösung, die im Juni 2003 implementiert wurde: Ein Storage Area Network (SAN) mit einem HP Enterprise Virtual Array vom Typ EVA 3000. Unterstützt wurde das System durch einen File-Server vom Typ MSL 6030 für das Backup.
Das System EVA 3000 basiert auf einer so genannten Speichervirtualisierung. Für den Anwender bedeutet das konkret, dass die zur Verfügung stehende Speicherkapazität von maximal 8,1 TB optimal ausgenutzt wird und zudem bei Bedarf gute Erweiterungsmöglichkeiten bestehen. Für Testzwecke kann sich RWE Mechatronics eine Online-Kopie des Datenbestandes erstellen. Eine automatische Datenspiegelung stellt sicher, dass in einem Ausfallszenario keine Daten verloren gehen. RWE Mechatronics hat sich nicht allein durch die Technik überzeugen lassen. Auch der Name Hewlett-Packard spielte bei der Entscheidung eine Rolle. „Wir arbeiten schon seit langem mit Servern von HP und haben damit gute Erfahrungen gemacht“, so Huffschmid.
Für die Wiederherstellung der Daten bei einem Ausfall hat Ascad den HP Open View Data Protector installiert. Das Produkt bietet eine disk- und bandbasierte Wiederherstellung der Informationen in unterschiedlichen Anwendungen und unter verschiedenen Betriebssystemen, was bei einer heterogenen IT-Struktur gegeben sein muss. Bei aller Technik ist das System vergleichsweise einfach zu bedienen. „Der Data Protector lässt sich leicht konfigurieren und verwalten“, fasst Huffschmied zusammen. „Auch das System EVA 3000 ist unkompliziert in der Wartung.“ Und falls etwas nicht funktionieren sollte, ist eine Ferndiagnose durch Ascad möglich.
Nach der Installation zeigte sich, dass die SAN-Lösung den hohen Kapazitäts- und Leistungsanforderungen gerecht wurde. Mit einem Datendurchsatz von 2 GB und der Anbindung des Speichersystems an die neuen UX-Server waren auch die Anwender zufrieden, die hohe Ansprüche an die Rechenleistung stellen. Die Konstrukteure an ihren CAD-Arbeitsplätzen bemerkten sofort den Leistungssprung. Was sie nicht bemerkten, war die Migration, die quasi geräuschlos im laufendem Betrieb stattfand.
Die neuen Systeme laufen inzwischen erfolgreich im Alltagsbetrieb, die Anwender zeigen sich mit der Lösung zufrieden. „Die Leistung von Ascad hat uns überzeugt“, berichtet Otmar Huffschmied. „Wir wollen auch in Zukunft mit den Bochumern zusammenarbeiten.“ Neue Projekte sind bereits in Sicht. Etwa die Umstellung der Serverlandschaft auf Windows Server 2003 oder die Neustrukturierung des Netzwerks.

Flexibler Fertigungspartner

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Ein Gang durch die Fertigung von RWE Mechatronics vermittelt ein Bild von den vielfältigen Produktionsmöglichkeiten: Mit modernen Technologien wie Innenhochdruck-Umformung (IHU), Laserschweißen und Plasmaschneiden kann das Tochterunternehmen der RWE Solutions AG kleine Losgrößen wirtschaftlich bearbeiten, auch bei komplexen Formen und hohen Anforderungen an die Präzision. Herbert Mey, Leiter des Geschäftsbereichs Elektromechanische Geräte und Funktionsteile, erläutert ein Beispiel: „Ein Hersteller von medizintechnischen Geräten wollte einen Druckbehälter optimieren, der aus 46 gelöteten Einzelteilen bestand. Wir konnten ihm eine Hydroforming-Lösung anbieten, die aus elf Teilen gefertigt wird.“ Das Produkt war nach Angaben von Mey 30 % leichter und 30 % kostengünstiger.
In einem anderen Fall hat RWE Mechatronics für die Aufnahmevorrichtung eines Mess-Systems eine Blechbiegekonstruktion entwickelt, die eine vollautomatische Positionierung in drei Freiheitsgraden mit einer Genauigkeit von 0,05 mm erlaubt – ohne aufwendige Lagerung, wartungsfrei und hochdynamisch. Auch diese Lösung ist nur mit moderner Fertigungstechnik zu realisieren. Entscheidend waren eine genaue Blechbearbeitung und Montage.
Industrieanzeiger
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