Verschiedene Anbieter präsentierten Schweißverfahren, mit denen sich aufgrund niedriger Wärmeeinbringung selbst unterschiedliche Werkstoffe wie Aluminium und Stahl miteinander verbinden lassen.
Beim Lichtbogen-Fügen gehören die sogenannten „kalten“ Verfahren zu den wichtigsten Neuerungen der letzten Jahre. Selbst ganz unterschiedliche Werkstoffe wie Aluminium und Stahl lassen sich aufgrund geringen Wärmeeintrags prozesssicher miteinander verbinden. Die Technik ist automatisiert und manuell einsetzbar – etwa zum Fügen von Karosserien, Behältern, Schaltschränken und dergleichen. Die Anbieter Cloos, EWM und Fronius stellten im Rahmen der Messe Euroblech entsprechende Systeme vor.
Das Cold-Metal-Transfer-(CMT)-Verfahren der Fronius GmbH, Wels/Österreich, arbeitet mit einer reversierenden, in die Prozessregelung integrierten Drahtbewegung. Zusammen mit der elektronischen Just-in-time-Regelung des Lichtbogens sorgt sie für markante Vorteile gegenüber anderen Verfahren, zum Beispiel konstante Lichtbogenlänge oder gezielte Tropfenablöse. „So lassen sich selbst 0,3 Millimeter dünne Bleche gleichen Materials qualitativ hochwertig verbinden oder unterschiedliche Werkstoffe fügen“, sagte Ing.Mag. Heinz Hackl, Leiter F&E und Mitglied der Geschäftsleitung.
Anders als bei Fronius, funktioniert das wärmereduzierte ColdArc-Verfahren der Mündersbacher EWM GmbH nicht mechanisch: Realisiert wird es in der Geräteserie Phoenix ColdArc „durch eine hochdynamische Inverterschaltung in Verbindung mit einer sehr schnellen digitalen Prozessregelung“, erläuterte Heinz Lorenz, Leiter Marketing und Kommunikation. „Dadurch werden die Leistungsspitzen beim zyklischen Wiederzünden des Kurzlichtbogens drastisch vermindert.“ Das EWM-Verfahren erfülle selbst Forderungen im Ultraleichtbau. Es soll Bleche aus Stahl, Aluminium und Magnesium und deren Mischverbindungen ab 0,3 mm Dicke rasch, sicher, verzug- und spritzerarm fügen. Selbst dünne verzinkte Bleche seien kein Hindernis. Möglich sind auch durch Laser oder Plasma beschleunigte Hybridprozesse.
Für den Cold Process CP der Carl Cloos GmbH, Haiger, steht das High-End-Impulsschweißgerät GLC 353 Quinto CP zur Verfügung. Der Prozess soll beim Bearbeiten dünner beschichteter Bleche zu einem erheblich reduzierten Abbrand der Beschichtung führen. Weitere Vorteile seien eine optimierte Spaltüberbrückbarkeit sowie eine um 50 % gesteigerte Schweißgeschwindigkeit. Minimierte Spritzerbildung soll Nacharbeit ersparen. re
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