Führende Branchenvertreter verraten, was die Besucher der EMO in Sachen Werkzeugmaschinen erwartet und worauf sie besonders achten sollten. Das Gros der Messeneuheiten sind Weiterentwicklungen solider Technik.
Das Geschäft brummt. Die Werkzeugmaschinen-Branche befindet sich im vierten Aufschwungjahr in Folge. 2006 ist die Produktion um 10 % auf 47,3 Mrd. Euro ge- wachsen, und das hohe Bestellniveau, steigende Ausrüstungsinvestitionen sowie eine dynamische weltweite Nachfrage sorgen für weiteres Wachstum. Kein Wunder also, dass die Hersteller positiv gestimmt und mit hohen Erwartungen zur EMO nach Hannover reisen.
Wie immer wurden viele Neuheiten und Innovationen punktgenau auf dieses Event hin entwickelt, und wie immer gibt es einige, die ihre Katze erst in der Messehalle aus dem Sack holen. Dennoch lässt sich schon einiges darüber sagen, was die Besucher erwartet. Unsere Experten geben Auskunft zu den allgemeinen Trends, aber auch zu den eigenen Entwicklungen und Neuheiten.
Revolutionen sind derzeit keine in Sicht. Statt dessen ist Evolution angesagt, die Weiterentwicklung bewährter Systeme. Die zentralen Themen sind die gleichen wie bereits in den vergangenen beiden Jahren – Komplettbearbeitung, Verfahrensintegration, innovative Steuerungssysteme, produktive und dennoch flexible Maschinen sowie Prozesse und in diesem Zusammenhang Automationslösungen, auch für die Kleinserienfertigung.
Das beste Fertigungssystem nützt jedoch nichts, wenn es still steht. Den Begriff Service haben sich deshalb alle Anbieter auf ihre Fahnen geschrieben. Die Befragten raten den Besuchern, nicht in erster Linie auf Trends und Neuheiten zu schauen, sondern Produkte zu suchen, hinter denen Substanz steckt, in Form eines kompetenten Anbieters und potenziellen Technologiepartners, der auch einen zuverlässigen Service und eine sichere Ersatzteilversorgung gewährleistet. Über die Lebensdauer der Maschine gesehen, werde dieser Support zum entscheidenden Kostenfaktor. Dennoch sollten Zerspaner auch auf das Preis-Leistungs-Verhältnis achten, und zwar nicht nur, was den Einstandspreis angeht, sondern auch in Bezug auf die benötigten Ersatzteile.
Was zählt, sind laut unseren Experten nicht Superlative, sondern ein möglichst harmonisch zusammengestellter Strauß aus moderner und zuverlässiger Technik, Innovation, Qualität und Service. Aber auch Begriffe wie Ergonomie und Beherrschbarkeit dürften nicht vergessen werden. Nur so lasse sich die wichtige Größe ‚Kosten pro produziertem Gutteil‘ dauerhaft niedrig halten.
Die EMO bietet reichlich Gelegenheit, ausgiebig mit Maschinenherstellern aus aller Welt über die eigenen Fertigungsprobleme und potzenzielle Lösungen zu diskutieren.
Haider Willrett haider.willrett@konradin.de
Statt auf Superlative lieber auf Substanz achten
Unsere Webinar-Empfehlung
XR-Lösungen als sinnvolles Werkzeug im Service. Komplexität reduzieren und Wissen einfacher sowie verständlich zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, im richtigen Format ausspielen.
Teilen: