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Geschwindigkeit ist nicht alles

Laserschneiden: Automationsgrad steigt
Geschwindigkeit ist nicht alles

Personalarme Fertigung ist wirtschaft-liche Fertigung. Daher offerieren die auf der Messe Euro-Blech vertretenen Hersteller von Laserschneidsystemen verstärkt aus-geklügelte Automations-Lösungen.

Von unserem Redaktionsmitglied Dr. Bernhard Reichenbach

Für das Laserschneiden sind nicht nur hohe Beschleunigungswerte sowie hohe Positionier- und Schneidgeschwindigkeiten maßgeblich, sondern auch ein durchgängiges Konzept zum vollautomatischen Fertigen und Entsorgen der Teile. Herkömmliche Laserschneidsysteme bieten hier bestenfalls eine Teilautomation. Dass es auch anders geht, zeigt der japanische Hersteller Amada in Halle 12, Stand D 0.
Die deutsche Tochter Amada GmbH, Haan, stellt die nach eigenen Angaben weltweit erste Laserschneidanlage mit fliegender Optik vor, die eine echte Automations-Lösung bieten soll. Bei der FO-3015 werden die gefertigten Teile simultan zum Schneidprozess direkt aus dem Arbeitsbereich entnommen, vollautomatisch sortiert und definiert abgestapelt. Hierzu dient das in einem zweiten Portal im Arbeitsbereich integrierte Einzelteilsortiersystem Amasort. Kurz vor dem letzten Schnitt wird das Werkstück mittels Vakuumsaugern fixiert und nach vollendetem Schnitt prozesssicher entnommen. „Ein Abkippen oder Verkanten der Teile wie beim Entnehmen auf der Wechselpalette ist ausgeschlossen“, betont Christof Behrendt, Vertriebsleiter Deutschland. „Das verbleibende Restgitter kann auf Wunsch zerschnitten oder mittels der Saugertraverse entnommen und abgelegt werden.“ Die Anlage soll gute Schneideigenschaften mit Schneidgeschwindigkeiten von bis zu 20 m/min verbinden. Der neue Schneidkopf HS-2000 regelt durch mehrere tausend Abtastvorgänge pro Sekunde den gleichbleibenden Abstand zum Material. Negative Begleiterscheinungen wie Plasmabildung beim Bearbeiten von Edelstahl wirken sich somit weniger auf das Schneidverhalten aus. Laseraggregate mit wahlweise 3 oder 4 kW Dauerleistung sollen sowohl im Dünn- als auch im Dickblechbereich für gute Ergebnisse sorgen.
Stärkerer Laser steigert Schnittqualität
Die Hochgeschwindigkeits-Laserschneidanlagen der Baureihe Axel der EHT GmbH, Teningen, werden durch eine Variante mit 4-kW-Laser und dreifacher Beladestation ergänzt (Halle 12, Stand D 30). Laut Anbieter erweitert die stärkere Laserquelle das Spektrum der Bearbeitungsmöglichkeiten und steigert Schnittgeschwindigkeit und -qualität. Die Ausrüstung mit drei in Linie angeordneten Beladeplätzen soll das System flexibler gestalten. So kann der Anwender beispielsweise drei verschieden dicke und auch in den Werkstoffen unterschiedliche Blechtafeln bereitstellen. Dies soll vollautomatisches und stückzahlflexibles Schneiden im personalarmen Mehrschichtbetrieb ermöglichen. Es müssen lediglich von Zeit zu Zeit die geschnittenen Werkstücke und eventuell das Restgitter entfernt werden, was sowohl manuell als auch mittels einem Fördersystem geschehen kann.
Auch die Prima Industrie S.p.A., Regina Margerita di Collegno/Italien (Halle 13, Stand E 76) hat ihre 2D-Laserschneidanlage Platino mit einer neuen automatischen Be- und Entladeeinheit versehen: Der Laser-Server ist ein erweiterbares modulares System, das sich jeder Werkstätte anpassen soll. Es kann mit unterschiedlichen Automations-Elementen flexibel ergänzt werden, um eine unbemannte Fertigungszelle mit integriertem Blechlager zu realisieren.
Gleich mehrere neue Laserschneidsysteme will der japanische Hersteller Mazak, Freiberg, im Rahmen der Messe vorstellen (Halle 11, Stand C 24). Ein Beispiel ist die 2D-Laserschneidanlage Super Turbo-X Mark II 510. Sie arbeitet mit konstanter Strahllänge, um Strahlveränderungen zu vermeiden und gleiche Schneidkonditionen überall am Schneidtisch sicherzustellen. Eine besonders steife Tischkonstruktion soll für hohe Präzision selbst bei extremen Verfahr- und Schneidgeschwindigkeiten sorgen. Laut Hersteller lassen sich Werkstoffe unterschiedlicher Art und Dicke ohne Unterbrechung – etwa durch Linsenwechsel – schneiden. Optional kann die Anlage mit einem 2,5- oder 4,0-kW-Laser sowie einem Palettenwechsler ausgerüstet werden.
Ein weiteres Highlight von Mazak ist die Laser-Rohrschneidanlage Fabri Gear 300. Sie kann Rohre und Profile bis zu einem Hüllkreisdurchmesser von 300 mm und einer maximalen Länge von 6500 mm bearbeiten. Ihr spezieller 5-Achs-Schneidkopf soll auch im Falle von schrägen Verbindungen eine präzise Schnittkante ermöglichen.
Das in Halle 11, Stand G 68, von GSI Lumonics, Unterschleißheim, gezeigte 3D-Lasersystem Laserdyne 790 Beam-Director wurde speziell für das Schneiden, Bohren und Schweißen von Teilen für Luftfahrt, Automobil-, Metall- und Gerätebau sowie Lohnbearbeitungsbetriebe entwickelt. Nach Angaben des Herstellers ist die Neuentwicklung das erste Laserbearbeitungssystem, bei dem die volumetrische Genauigkeit nach ISO-Standard angegeben und garantiert wird – und dies bei maximaler Verfahrgeschwindigkeit in allen Achsen und absoluter 3D-Genauigkeit. Die Einrichtung verfügt über den herstellereigenen Beam-Director-Direktantrieb mit voll integrierter automatischer Fokussteuerung (AFC). Eine Strahlöffnung von 50 mm Durchmesser ermöglicht den Einbau von CO2-, Nd:YAG und CW-Nd:YAG-Lasern mit hoher Leistung.
Die Iron S.p.A, Mareno Di Piave/Italien, präsentiert in Halle 9, Stand G 07, das Laserschneiden von Blechband ab Coil. Das entsprechende System Temnos kann in eine programmierbare Ladeeinrichtung eingebaut werden. Es ist in den Breiten 500, 1000 und 1500 mm erhältlich. Nach Angaben des Herstellers schneidet Temnos präzise und zuverlässig. Hardware-Lösungen von Siemens, wie numerische Steuerungen und Digitalmotoren, Laserquellen von Rofin-Sinar sowie Schneidköpfe von Precitec sollen für hochwertige Resultate und hohe Produktivität sorgen.
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