Die Meldung des Monats: Gildemeister und Thyssen Krupp planen, ihre Aktivitäten bei spanenden Werkzeugmaschinen zusammenzulegen (s. Seite 15).
Vor zwei Jahren hatten sich die Bielefelder mit dem spektakulären Rückkauf der einstigen Tochter Gildemeister Italiana ein wichtiges Standbein ihrer Kernkompetenz zurückgeholt.
Mit der geplanten Übernahme des Zerspanbereiches von Thyssen Krupp dagegen würde Gildemeister ein neues Feld betreten, das des Systemgeschäftes und der Sondermaschinen. Ein neues Kundensegment, vor allem die Automobilindustrie, würde erschlossen und die Aktivitäten in wichtigen Märkten ließen sich ergänzen und verstärken.
Gildemeister würde mit dem neuen Geschäftsfeld weniger bekanntes Terrain betreten. Ob sich dort die erfolgreichen Maßnahmen zur Rationalisierung der Produktionsabläufe und damit die Kostenreduzierung bei Serienmaschinen auf gleiche Weise umsetzen lassen, muss sich erst zeigen. Auch das bisher vorgelegte Innovationstempo dürfte nur schwer zu halten sein. Gewiss, Gildemeister würde mit einem Umsatz von rund 1,8 Mrd. Euro größter Werkzeugmaschinenbauer der Welt. Doch Größe allein war selten ein Maßstab für einen dauerhaften Erfolg.
Dr. Rolf Langbein
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