Globale Aspekte berücksichtigen

In Zeiten der zunehmenden Globalisierung und der damit einhergehenden Mikrosegmentierung stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, Nischen mit wirtschaftlichen Produktlösungen zu bedienen. Dazu müssen auch „exotischere“ Produktvarianten zu marktfähigen Preisen entwickelt und hergestellt werden können. Lean Innovation bildet einen Ansatz, um die Innovationskapazitäten auf signifikante kunden- und marktrelevante Leistungsmerkmale konzentrieren und die Innovationshöhe steigern zu können. Die Identifikation der relevanten Leistungsmerkmale und deren Umsetzung in den unternehmerischen Entwicklungsprozessen wird jedoch erschwert durch eine mehrdimensional ansteigende Komplexität. Viele Unternehmen strukturieren ihre Produkte und Prozesse daher mithilfe von Produkt- und Prozessbaukästen, um Skaleneffekte zu realisieren. Gleichzeitig müssen insbesondere global aufgestellte Unternehmen weltweite Anforderungen beachten und in Produkte überführen.

Lean Innovation und die zunehmende Globalisierung stehen also in einem unmittelbaren Widerspruch zueinander. Das Ziel des globalen Komplexitätsmanagements muss daher darin bestehen, eine positive Selbstverstärkung dieser ursprünglich konkurrierenden Ziele herbeizuführen. Die Komplexität steigt dabei in einem globalen Umfeld entlang von vier Dimensionen an. High-Speed-Communication und High-Speed-Computing ermöglichen in Kombination eine Nutzung global verteilter Daten in Echtzeit. Darüber hinaus steuern sich autonome Systeme zunehmend selbst und interagieren proaktiv mit der Umwelt. Schließlich wird das Filtern und Strukturieren von Wissen bedeutender, um zielgerichtet Wissen verwerten zu können.

Durch die strukturierte, globale Ausrichtung können auch kleinere Märkte wirtschaftlich und anforderungsgerecht bedient werden. So führt Lean Innovation durch globales Komplexitätsmanagement dazu, dass die weltweiten Kundenanforderungen bei gleichzeitiger Realisierung von Skaleneffekten bedient werden können. (Lb) •