Dietmar Kieser dietmar.kieser@konradin.de
Es überrascht nicht, dass sich der Standardsoftwareanbieter Infor Global Solutions den Konkurrenten Mapics einverleibt. Infors Finanzinvestoren wollen in überschaubarer Zeit eine Milliarden-Umsatz-Company formen. Da die Kriegskasse gut gefüllt ist, könnte der Plan gelingen. Seit Ende 2002 schluckte das bis vor kurzem als Agilisys firmierende US-Unternehmen die deutschen ERP-Anbieter Brain, Infor Business Solutions und Varial. In nur 24 Monaten schnellte der Umsatz von 32 auf 370 Mio. US-$. Zusammen mit den 160-Mapics-Millionen hat der US-Softwerker bereits mehr als die Hälfte der angepeilten Wegstrecke zurückgelegt. Fraglich ist jedoch, ob die Akquisition Infor helfen wird, seine relativ starke Position im deutschen Mittelstand noch weiter auszubauen. Zwar schätzt der Infor-Vorstand, dass unter den 4500 Mapics-Kunden 15 bis 20 % hiesige Unternehmen sind. Doch die Mapics-Lösungen sind größeren Kalibers, genutzt vom gehobenen Mittelstand und von Konzernen. Dies ist eine Liga, in der SAP und Oracle dominieren. Hier mitzumischen, erklärt schon eher den Mapics-Deal. Zuwächse im deutschen Mittelstand waren mit der Akquisition primär nicht verbunden. Gewiss ist: Infor wird auf der Hälfte der Wegstrecke nicht Halt machen.
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