Im Jahr 2000 kamen auf 100 Inder gerade mal 0,35 Mobiltelefone. Zehn Jahre später sind von 100 Indern 45 im Besitz eines solchen. Macht in Summe 545 Millionen angemeldete Handys. Im Jahr 2000 besuchten 18 Millionen die Expo in Hannover. Zehn Jahre später erwarten die Organisatoren der Weltausstellung in Shanghai mehr als 70 Millionen Besucher. Nun haben indische Mobiltelefonierer nichts mit chinesischen Expo-Besuchern zu tun. Mitunter aber wirft der Glanz großer Zahlen auch Schatten. Von den 400 000 Besuchern, die auf dem 5,4 km² großen Expo-Areal an einem durchschnittlichen Tag erwartet werden, können höchstens 50 000 den chinesischen Pavillon besichtigen. Riesige Warteschlangen werden sich vor dem Eingang bilden – womit wir bei den Indern sind. Jeder zweite hat ein Mobiltelefon, doch nur jeder Dritte Zugang zu einer Toilette. Stellen Sie sich mal die langen Schlangen vor den stillen Örtchen vor, würde das WC-Benutzen per Gesetz verordnet weden. Da kann China mit seiner Expo noch so protzen: In der Disziplin des Schlangestehens würde es von Indien garantiert geschlagen. dk
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