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Gut gerüstet für die Aufgaben der Zukunft

Smarte Peripherie und Multifunktion verbessern Maschinennutzen
Gut gerüstet für die Aufgaben der Zukunft

Wo die spanende Fertigungstechnik physikalisch fast ausgereizt ist, lohnt organisatorische Rationalisierung umso mehr. So wurde in den letzten fünf Jahren Sparpotenzial vor allem beim Be- und Entladen, Umrüsten sowie über die Integration einzelner Verfahren geknackt und die Durchlaufzeit typischer Formteile um die Hälfte gesenkt. Wir stellen Ihnen vier der smartesten Lösungen vor.

Von Chefreporter Wolfgang Filì chefreporter@fili.net

Erst kommenden Oktober will die Ex-Cell-O GmbH ihre XG692 unter Span vorstellen. Technische Details und Konzeptionelles liefern die Eislinger bereits jetzt. Zugeschnitten auf die Anforderungen der automotiven Branche, soll das fünfachsige Dreh-, Fräs- und Schleifzentrum sich in der Produktion von Formbauteilen in Serie bezahlt machen. Weich- und Hartzerspanung ist gleichermaßen möglich wie auch die Bearbeitung völlig ohne Kühlschmierstoff oder unter Flut. Keine dieser Alternativen soll sich nachteilig auf die Lebensdauer und die Präzision der Maschine auswirken.
Besonderes Augenmerk haben die Ex-Cell-O-Entwickler jedoch auf den Nutzungsgrad der Maschine gelegt. Denn deren Neben- und Stillstandzeiten – so lautete die Forderung der Kundschaft unisono – müssen minimal sowie ein Umrüsten in kürzerer Zeit als bislang möglich sein. Weiteres Sparpotenzial soll bei der XG692 durch eine automatische Be- und Entladeeinrichtung erschlossen werden. Diese sind so ausgelegt, dass Verkettungen mit weiteren Maschinen dieses Typs oder auch mit anderen Maschinen in ein und derselben Produktionslinie möglich sind. Zudem besteht die Option, zusätzliche vertikale und horizontale Spindeln, Linearachsen und Drehkonsolen zu integrieren. Dadurch ergibt sich ein breites Einsatzfeld: Von rotationssymmetrischen über prismatische bis zu kugelförmigen Bauteilen ist dem Produktspektrum nur durch die Werkstückgröße eine Grenze gesetzt. In der X- und Z-Achse verfährt die Maschine um 750 und 250 mm, in der auf Wunsch zurüstbaren Y-Achse um 100 mm. Die B-Achse schwenkt um 95 º, die C-Achse in der Werkstückspindel rotiert mit 3000 min-1.
1992 hatte die Emag GmbH als erste eine vertikale Drehmaschine mit Pick-Up-Arbeitsspindel und fest stehendem Werkzeugträger in Serie gebaut und damit das seit 500 Jahren bewährte Prinzip dieser Gattung auf den Kopf gestellt. Mit inzwischen über 4500 ausgelieferten Einheiten sind die Salacher heute Marktleader für multifunktionale Produktionszentren, die nicht mehr allein drehen, sondern auch bohren, fräsen, schleifen und verzahnen können sowie den Laser und weitere Fertigungsverfahren integrieren.
Wurden auf diesen Maschinen bislang in erster Linie Flansch- und Futterdrehteile wie Felgen bearbeitet, stellt die im Frühjahr dieses Jahres vorgestellte VTC-Reihe nun auch die Wellenbearbeitung auf den Kopf mit der Aussicht, über die Integration bisher getrennter Verfahren Formteile wie Steckachsen, Antriebs- oder Gelenkwellen in gleicher Aufspannung einbaubereit zu fertigen. Dem Ziel, qua Prozessverkürzung Stückkosten und Durchlaufzeiten zu senken und gleichzeitig die Prozesssicherheit und Qualität zu erhöhen, dürfte Emag damit erneut näher gekommen sein.
Bis auf das physikalisch unumgängliche reduzierte Nebenzeiten sind erklärtes Entwicklungsziel und eines der Alleinstellungsmerkmale der Chiron-Werke GmbH. Mit ihrem neuen Bearbeitungszentrum wollen die Tuttlinger ihren Erfolg scheint’s toppen. Die Achsen der Vision bewegen sich im Eilgang mit bis zu 120 m/min und werden mit 3 g beschleunigt. Dabei werden die X- und Y-Achse der Maschine nicht linear, sondern parallelkinematisch bewegt. Die vektorielle Achsbeschleunigung liegt bei 5,2 g. Die Span-zu-Span-Zeit beträgt 1,2 s. Drehzahlen bis 40 000 min-1 erlauben hohe Schnittgeschwindigkeiten. Insoweit gehört die Vision zu den schnellsten Fräsmaschinen überhaupt. Direkte Messsysteme und eine konstante Betriebstemperatur sichern die Genauigkeit des Systems. Weitere Merkmale des Chiron-Bearbeitungszentrums sind sein solider, robuster Aufbau, hohe Steifigkeit sogar bei Crashs sowie eine gute Zugänglichkeit. Mit pfeilschnellen Werkzeugwechseln, 1 g Beschleunigung und einem parallel zur Hauptzeit bestückbaren Werkstücktisch soll das Bearbeitungszentrum DMP 60V linear bis zu einem Fünftel der bislang üblichen Durchlaufzeiten sparen. Wie Hersteller Deckel Maho Seebach GmbH mitteilt, soll die Maschine dabei weder bei Leichtmetallen noch bei Stahl und Guss Leistungskompromisse machen. Das mit Linearmotoren ausgestattete Zentrum soll sich überall dort rechnen, wo Teile bis 600 mm x 400 mm x 500 mm Größe zerspant werden. Achsbeschleunigungen von 1 g, Span-zu-Span-Zeiten unter 1,8 s und kurze Hochlaufzeiten der bis zu 18 000 min-1 schnellen Arbeitsspindel halten die unproduktiven Nebenzeiten klein. Das Be- und Entladen der Maschine über ein Robotersystem soll den Nutzungsgrad weiter steigern
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