Trotz der stärker werdenden Konkurrenz aus Asien wollen die deutschen Werkzeugmaschinenbauer in diesem Jahr bei der Produktion um 30 % zulegen und damit krisenbedingte Verluste ausgleichen.
Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie prognostiziert für 2011 ein Produktionswachstum von 30 %. „Mit der Rückkehr zu einem erwarteten Volumen von fast 13 Mrd. Euro hätten wir einen Großteil der krisenbedingten Einbuße wieder aufgeholt. Damit könnten wir mehr als zufrieden sein“, sagte Martin Kapp, Vorsitzender des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW), anlässlich der Jahrespressekonferenz des Verbandes in Frankfurt am Main.
Die Branche erlebte seit Ende 2009 Quartal für Quartal zweistellige Bestellzuwächse. Im vierten Quartal 2010 hat sich der Auftragseingang in der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie nochmals verdoppelt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stiegen die Bestellungen von Oktober bis Dezember um 99 %, wobei die Auslandsnachfrage um 105 % und die Inlandsbestellungen um 87 % zulegten.
Getrieben wurden die Auftragseingänge zunächst vor allem von China, Südkorea und Indien. Diese Länder hatten die Krise schnell abgeschüttelt, sind frühzeitig auf den Wachstumspfad zurückgekehrt und haben damit die rasche Erholung der Branche in Deutschland mit vorangetrieben. Insgesamt notierte die Nachfrage 2010 um 85 % über dem Vorjahr. Inländische Kunden bestellten 75 %, ausländische 90 % mehr. Zuletzt stützten insbesondere Projekte in der Umformtechnik den Aufschwung. Im gesamten Jahresverlauf zeigte die Produktion noch ein kleines Minus von 3 % zu 2009. Im August 2010 drehte laut VDW erstmals seit zwei Jahren der Umsatz wieder ins Plus.
Mittlerweile ist die Auslandsnachfrage auf breiter Front angesprungen. In der Folge erfasste der Aufschwung auch die Inlandsnachfrage. China – seit Jahren der größte Exportmarkt – hat im vergangenen Jahr fast viermal so viele deutsche Werkzeugmaschinen abgenommen wie die USA auf Platz 2. Andererseits war die Volksrepublik erstmals größter Werkzeugmaschinenhersteller, vor Japan und Deutschland. hw
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