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„Gute Gebrauchte sind beste Werbung für neue Maschinen“

FDM-Geschäftsführer Kurt Radermacher zur Wertschätzung gebrauchter Werkzeugmaschinen
„Gute Gebrauchte sind beste Werbung für neue Maschinen“

„Gute Gebrauchte sind beste Werbung für neue Maschinen“
„Es gibt inzwischen Handelshäuser, die bis zu 70 Prozent ihres Umsatzes über die Internetplattform MachineStock.com generieren.“
Welchen Einfluss nehmen Messen und das Internet auf das Geschäft mit Gebrauchtmaschinen? Rechtsanwalt Kurt Radermacher, Geschäftsführer des Fachverbands des Maschinen- und Werkzeug-Großhandels e.V. (FDM) in Bonn, beantwortet unsere Fragen.

Herr Radermacher, hat die EMO als das Event weltweit für Metallbearbeiter eher dämpfenden oder mehr fördernden Einfluss auf den Gebrauchtmaschinenmarkt?

Die EMO hat der Branche und damit auch dem Handel schon immer als Orientierungsmaßstab und Ausblick in die Zukunft gedient. Kein anderes Ereignis macht besser deutlich, in welche Richtung Maschinen sich entwickeln. Wenn auch mit einer Verzögerung, tauchen diese Maschinen doch schon bald auf dem Gebrauchtmaschinenmarkt auf. Gebrauchtmaschinen werden im Durchschnitt immer jünger. Von daher dient die EMO selbstverständlich auch dem Gebrauchtmaschinenmarkt.
Gebrauchtmaschinen zeigen sich immer häufiger auf den Messen neuer Maschinen, zur Metav schon seit Jahren und demnächst auch auf der AMB in Stuttgart. Welche Vorteile bietet das?
Hier vollzieht sich nach unserem Verständnis eine Entwicklung, die nur logisch ist. Denn die Märkte für neue Maschinen und die für gebrauchte existieren seit jeher nebeneinander. Der Kunde entscheidet, ob er für seine Anwendung auf High-Tech setzt oder High-Tech sogar haben muss, um konkurrenzfähig zu bleiben. Dazu nimmt er gegebenenfalls auch entsprechende Lieferzeiten in Kauf. Oder er befindet, dass er sofort eine Maschine braucht, vielleicht nur für eine bestimmte Zeit, je nach Montageauftrag. Dann entscheidet er sich eher für eine gebrauchte Maschine, die sofort lieferbar ist.
Haben nicht auch die Hersteller die Gebrauchtmaschine zunehmend als eigenes Geschäftsfeld entdeckt?
Das ist richtig. Nicht umsonst lautete der Slogan unserer Fachgruppe Gebrauchtmaschinen jahrelang: Eine gute Gebrauchte ist letztendlich die beste Werbung für eine Neumaschine. Diese Erkenntnis hat bei den Herstellern immer mehr Fuß gefasst.
Wird diese Entwicklung auf die Bedeutung der Resale, der bisher größten Messe für Gebrauchtmaschinen weltweit, negativen Einfluss nehmen?
Wir sind überzeugt, dass dies nicht der Fall ist. Denn letztendlich sind Messen wie die EMO, die AMB oder Metav nicht mit der Resale zu vergleichen. Sie decken andere Bedürfnisse ab. Zur Resale kommen Menschen aus aller Welt, die gezielt Gebrauchtmaschinen suchen. In dieser Sparte darf sich die Resale mit Fug und Recht als die internationalste Messe bezeichnen. Auf den anderen Messen sind Gebrauchte nur eine Facette unter vielen, die der Neumaschinenkunde im Vorbeigehen wahrnimmt.
Im Internet haben Ihre Mitglieder mit der Plattform MachineStock.com einen bedeutenden Auftritt. Wie stark läuft inzwischen der Verkauf über das Internet?
Sehr stark. In absoluten Zahlen ist es schwierig auszudrücken, weil das Profil unserer Firmen sehr unterschiedlich ist. So kann man Handelshäuser, die zum Beispiel mit Pressen handeln, nicht mit Spezialisten für Verzahnung oder Umformtechnik oder mit Firmen, die mit CNC-Bearbeitungszentren handeln, über einen Kamm scheren.
Dient der Auftritt in erster Linie dem Aufbau von Kontakten oder wird hier tatsächlich auch direkt verkauft?
Bei MachineStock als Internetplattform kann man nichts kaufen; das ist eine Leistung des FDM für seine angeschlossenen Mitgliedsfirmen. Der potenzielle Kunde kann sich bei MachineStock.com kostenlos informieren, suchen, und wenn er eine passende Maschine findet, hat er gleichzeitig auch den anbietenden Händler. Mit dem kann der Kunde dann unmittelbar und sofort einen Vertrag abschließen; er kann sofort anrufen, mailen oder hinfahren. Es gibt keine anonymen Maschinen bei MachineStock, das ist ja eine der Stärken des Systems. Insofern werden also auch viele unmittelbare konkrete Geschäfte über die Plattform generiert.
Dr. Rolf Langbein Journalist in Rottenburg
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