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Heimliche Leitmesse für Keramikeinsatz ist Halle 5

Technische Keramik: Material wächst über sich selbst hinaus
Heimliche Leitmesse für Keramikeinsatz ist Halle 5

Nirgendwo trifft der Besucher auf so viele Experten für den Einsatz von technischer Keramik wie in Halle 5 in Hannover. Das ist die Chance für eine fundierte Werkstoffberatung.

Ein Schlaglicht aus der Keramikforschung: Dass der Werkstoff besonders verschleißfest und hitzebeständig ist, war bisher ein Vorteil, zugleich aber auch ein Nachteil. Denn wie sollen zum Beispiel Heizleiter in das harte keramische Material eingebracht werden, ohne dass die Kosten explodieren? Forscher vom Fraunhofer-Themenverbund Hochleistungskeramik lösten das Problem, indem sie die Heizleiter per Siebdruck aufbrachten. Eine hochinteressante Technologie, die die Fraunhofer-Wissenschaftler am Beispiel von Bügeleisensohlen präsentieren werden – die aber weit darüber hinaus nützlich sein könnte.

Um solche technologischen Highlights – aber auch die „normalen“ Vorzüge von technischer Keramik – kennen zu lernen, bietet sich die Hannover Messe geradezu an. Vielleicht ist es übertrieben, von einer „Leitmesse“ für Keramikanwendungen zu sprechen. Tatsache ist aber, dass in Halle 5 auf 700 m² nebeneinander 48 Firmen und Forschungspartner präsent sind und sich speziell zum Einsatz von technischer Keramik ansprechen lassen. Und zwar sowohl zu den grundsätzlichen Vorzügen des Materials, wie Verschleiß-, Hitze- oder Korrosionsbeständigkeit und wie sie genutzt werden können, als auch zu den aktuellen Ergebnissen der Anwendungsforschung. Dies ermöglicht das inzwischen zur Tradition gewordene Messekonzept, wonach die Branche fast ausschließlich auf den direkt benachbarten Gemeinschaftsständen des Verbandes der Keramischen Industrie (VKI), Selb, und der Technologie-Agentur Struktur-Keramik (Task) GmbH, Dresden, ausstellt.
In diesem Jahr sind auf dem Task-Stand 32 Aussteller angemeldet, darunter sieben Fraunhofer-Institute des Themenverbundes Hochleistungskeramik (HLK). „Ein Schwerpunkt werden die Energieeinsparung und Umweltschutzaspekte durch Anwendungen keramischer Komponenten sein“, kündigt Dr. Michael Zins an, Task-Geschäftsführer und zugleich stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer IKTS, Dresden. Der rote Faden der Energieeinsparung, so sagt er, wird sich durchziehen vom Umformwerkzeug bis zum Diesel-Partikelfilter.
Interessant dürfte für den Besucher auch die Strategie des HLK sein, der Fachwelt neue Technologien durch vor-wettbewerbliche Demonstratoren bekannt zu machen. Zu ihnen gehört die oben genannte keramische Bügeleisen-Sohle, die einerseits für einen minimierten Verschleiß steht und andererseits für die Möglichkeit, Heizleiter per Siebdruck aufzutragen. Weitere Beispiele sind etwa Fortschritte bei Simulationsmethoden, um Keramikbauteile rechnergestützt und damit schneller auslegen zu können, oder transparente Keramiken. Hierfür reichen die potenziallen Anwendungen von kratzfesten Optiken bis hin zum Ballistik-Schutz.
Ein Stand-Highlight wird der Röntgentomograph sein, den die Fraunhofer-Institute IKTS und IZFP entwickeln, um Risse oder Poren bis herunter zu 20 µm in oberflächennahen Bereichen zu erfassen. Das Gerät eröffnet die Chance zu Kostenreduktionen, insbesondere in der Bauteilentwicklung, und lässt sich im laufenden Betrieb besichtigen. „Es besteht die Möglichkeit, keramische Bauteile auf der Messe tomographieren zu lassen“, verspricht Dr. Zins. „Interessenten sollten im Vorfeld Kontakt aufnehmen.“ Als weitere Exponate hebt der Task-Chef neue keramische Normalien (Positionierstifte) hervor sowie Designerbauteile, die zeigen, mit welcher Oberflächenqualität sich Keramik-Teile herstellen lassen.
Natürlich sind auch neue Werkstoffe und Beispielkomponenten ein Thema, sowohl von Instituten als auch von Unternehmen, vom Gleitring bis zum Zerspan- und Umformwerkzeug. Das IKTS präsentiert zum Beispiel keramische Federn, die nach Kundenspezifikation individuell in kleinsten Stückzahlen hergestellt werden können und selbst bei Temperaturen bis 1000 °C einsatzfähig bleiben.
Fein genug auch für Designer-Bauteile
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