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„High Tech sorgt in flauer Konjunktur für Dynamik“

WFL-Chef Siegwart: Flexibilität ist mehr als bloß ein Schlagwort
„High Tech sorgt in flauer Konjunktur für Dynamik“

Es ist erstaunlich, wie eine über zwanzig Jahre alte Idee ungebrochen Boden im Markt gutmacht. Und mehr noch: Die vielseitigen Millturn-Fertigungszentren von WFL verschaffen heute dort produktiven Spielraum, wo andere nur den Fixkostenblock aufblähen.

Von Chefreporter Wolfgang Filì chefreporter@fili.net

Herr Siegwart, Ihre Millturn-Zentren kosten im Schnitt eine runde Million Euro, fertigen in erster Linie aber nur Mini- oder Kleinserien. Warten potenzielle Kunden mit der Investition da nicht besser auf den nächsten Aufschwung, statt sich solche Klötze ans Bein zu binden?
Nach unserer Erfahrung ist das Gegenteil der Fall. Gerade in unsicherer Auftragslage machen sich unsere Maschinen für die meisten Betriebe in kurzer Zeit bezahlt und sind auch von Kapazitätseinbrüchen wenig betroffen. Millturn-Zentren sind keine Spezialmaschinen, sondern Allrounder, die ohne Aufwand an Betriebsmitteln einbaufertige Produkte liefern. Vor allem bei hochwertigen Teilen macht das ihren Gebrauchswert aus. Zudem kann heute niemand sagen, was er morgen fertigt.
Machen Ihre Zentren trotz Krise mehr Späne als andere Werkzeugmaschinen?
Das darf man nicht so grob vereinfachen. Ich sag mal so: Die Auslastung erreicht bei manchen Betrieben 90 Prozent in vier Schichten, liegt in der Regel aber um die 80 Prozent im Zweischichtbetrieb. Die meisten Anwender haben die Investitionskosten ihrer Maschine jedenfalls binnen dreier Jahre wieder eingespielt.
Das Millturn-Konzept stammt aus den 80er-Jahren und wurde seither laufend erweitert. Ist der Kunde noch der gleiche?
Nein. Nehmen Sie etwa den Automobilbau: Dort ist es heute erheblich günstiger, für kleine Losgrößen je 40 oder 50 Teile eine Multifunktionsmaschine einzusetzen, als in drei, vier Bearbeitungszentren zu investieren. Gleiches gilt für den Maschinenbau und andere Industrien – sie verändern ihr Profil. Alleskönner wie die Millturn verschaffen hier auch in flauer Konjunktur mehr Dynamik und finden zunehmend Eingang in die Serienfertigung.
Können Sie sich neben dem Drehen, Fräsen, Bohren, Stoßen, Schleifen und Messen weitere Verfahren auf der Maschine vorstellen?
Prinzipiell auf jeden Fall. Daran forschen wir ja auch laufend. Aber solche Verfahren müssten sich für den Kunden nachweisbar rechnen. Sonst machen sie wenig Sinn.
Fakten zum Komplettfertiger WFL
1948 von dem österreichischen Staatskonzern Voest-Alpine in Linz als eigener Werkzeugmaschinenbau gegründet, 1993 privatisiert und heute zu der deutschen Beteiligungsgesellschaft Autania AG in Kelkheim gehörig, hat die WFL Millturn Technologies GmbH+Co. KG sich auf die einbaufertige Bearbeitung von Metallteilen spezialisiert. Die Österreicher gehören hier zu den Pionieren. Ihre Dreh- und Fräszentrenreihe Millturn – sie wird seit 1984 gebaut – bietet Spitzenweiten von 1000 bis 6500 mm und fertigt Werkstücke bis 1500 mm Durchmesser und 10 t Masse komplett und ohne jedes Umspannen. Bis dato hat WFL von dieser Minifabrik 600 Einheiten auf den Markt gebracht, die sämtlich noch in Betrieb sind. Der Absatz wächst jedes Jahr um weitere 15 %. Hauptabnehmer sind die Luft- und Raumfahrtindustrie, Hersteller von Druck- und Kunststoffverarbeitungsmaschinen, die Automobil- und Medizintechnikbranche sowie zunehmend die Ölfeldindustrie. 2002 konnte WFL mit 220 Beschäftigten 43 Millturns ausliefern. 40 Mitarbeiter sind ständig mit der Weiterentwicklung der Maschine und der von ihr beherrschten Fertigungsverfahren befasst, 7,5 % der zuletzt 47,5 Mio. Euro Umsatz steckt das Unternehmen direkt in die eigene F+E sowie in Dienstleistungen von Universitäten und Fachhochschulen. www.wfl.at
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