Wer die Trends einer Ausstellung noch vor ihrem Start sucht, der stochert meist im Nebel: Von dem, was die Aussteller zeigen wollen, ist nicht zwingend alles messefertig. Und steht es denn bereit, wünscht nicht jedes Unternehmen den Vorbericht. Wir haben die Exponenten der Werkzeugmaschinenbranche dennoch um ihre Einschätzung und Ziele zur Emo gefragt. Das Ergebnis ist ebenso farbig wie vorläufig.
Von Chefreporter Wolfgang Filì chefreporter@fili.net
Mit welchen Zielen ein Unternehmen zur Emo geht, hängt von der Konjunktur wie vom eigenen Stand und Produktportfolio ab. Durchgehend aber denken die Aussteller, dass in Hannover der Knoten endlich platzt und wieder die Orders in Gang kommen. Rüdiger Kapitza, Vorstandsvorsitzender der Bielefelder Gildemeister AG (Halle 2, Stand A01), bringt die Hoffnung der Branche insoweit auf den Punkt: „Der Werkzeugmaschinenbau erwartet von der Emo gerade für den deutschen Markt einen Wachstums- und Investitionsschub. Unserer Einschätzung nach wird dieser vom Mittelstand ausgehen.“ Mit 60 Maschinen – davon neun Weltpremieren – liefert der Konzern die passende Technik.
Diese Einschätzung teilt auch Dieter Kollmar. Der Geschäftsführer der Salacher Emag GmbH (Halle 17, Stand B44) geht davon aus, dass sich das Geschäft im Inland wie in Europa belebt: „Die Emo wird dies widerspiegeln.“ Emag will sich in Hannover vermitteln als High-Tech-Unternehmen, das auch daran interessiert ist, Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern.
Peter Hall, Marketing Director der Haas Automation N.V. (Halle 27, Stand B06) aus Zaventem bei Brüssel zeigt einen speziellen Unterschied der Hannoveraner Emo zur Vorveranstaltung 2003 auf: „Die Kunden erwarten niedrigere Preise, umgekehrt aber höhere Qualität und Performance. Dabei ist es grundsätzlich einfach, CNC-Maschinen zu bauen. Schwieriger ist, sie zuverlässig zu gestalten und umfassenden Service und Support zu hinterlegen. Hinzu kommt, dass Investitionen immer seltener patriotisch als pragmatisch motiviert sind.“ Dies werde auf dieser Emo mehr denn je zu spüren sein.
Auch Lutz Weisbecker von Thyssen Krupp Metal Cutting (Halle 12, Stand B04) nimmt an, dass die bisherigen Merkmale bei der Beschreibung des Anwendernutzens kaum weiter helfen. Der Chef der Ludwigsburger Firmengruppe denkt, dass „beherrschbare und funktionsorientierte Lösungen eine Konsolidierung erleben. So werden Schlagwörter wie ,höher, schneller, weiter, aufwändiger‘ und komplizierter seltener zu finden sein.“ Vielseitigere Standardmaschinen werden der Sonderlösung den Markt streitig machen.
Carl Martin Welcker, Geschäftsführer der Kölner Schütte GmbH+Co. KG (Halle 17, Stand D19 sowie Halle 6, Stand B36) rechnet einerseits zwar damit , dass das kostengünstige Produzieren Schwerpunktthema der Messe sein dürfte, „zum anderen wird es viele technische Highlights geben, die vornehmlich ausgerichtet sind, unterschiedliche Fertigungsverfahren in nur einer Maschine zu integrieren“.
Uwe Speetzen, Geschäftsführer der Hamburger Makino GmbH (Halle 12, Stand B60) kann sich hierzu Einsatzbereiche wie die Mikrotechnologie und die Horizontalbearbeitung im Werkzeugbau vorstellen. Eines jedoch sei sicher: „Die Total-Costs-of-Ownership werden mehr denn je Entscheidungsgrundlage für Investitionen sein.“
Investitionen sind weniger patriotisch als pragmatisch motiviert
Unsere Webinar-Empfehlung
Der Summit richtet sich an Entscheider aus den Bereichen Fertigung, Instandhaltung, Fabrikautomatisierung, Automatisierung, Intralogistik und Fabrikplanung, Netzplanung, Netzwerkinfrastruktur, Innovationsmanagement. Daneben sind Hersteller aus den Bereichen Maschinenbau, Sensorik,…
Teilen: