Auch bei vergleichsweise leichten Montage- und Transportaufgaben entstehen auf Dauer große körperliche Belastungen der Mitarbeiter. Flexible Hebe- und Transportsysteme schaffen Abhilfe und sorgen für einen sicheren Umgang mit Lasten.
Praktisch keine Industriebranche kommt ohne Hebesysteme aus. Dafür sorgen Arbeitssicherheitsbestimmungen und gesundheitsbewusstes Denken des Arbeitgebers. Speziell für den Materialtransport bis 2 t Nennlast sind Hängebahnanlagen des HB-Systems ausgelegt. Das Schienensystem wird mit unterschiedlichen Halterungen unter der Decke montiert. Kettenzügen dienen als Hebezeug.
Für den linearen Transport, etwa entlang einer Produktionslinie, bietet sich je nach Tragfähigkeit das Ein- oder Zweischienenbahnsystem an. Soll flächendeckend gearbeitet werden, beispielsweise an einzelnen Montageplätzen, wird unter den Kranbahnschienen ein Kranträger angebracht, der den Kettenzug auch in Querrichtung beweglich macht. Je nach gewünschter Belastungsart stehen drei verschiedene Profilschienen zur Verfügung, die sich durch Baugröße und Profilquerschnitt unterscheiden.
Vorteil des HB-Systems ist die hohe Stabilität bei geringem Eigengewicht durch die optimierte Formgebung der Profile. Selbst bei hohen Tragfähigkeiten sind große Aufhängeabstände möglich, was die Anlagen- und Montagekosten reduziert. Die Innenläufer-Profile bieten einen wirkungsvollen Schutz der Fahrwerke vor Verschmutzung und Beschädigung. Die Stöße der Profile sind schnell und einfach miteinander zu verschrauben. Die präzise Bearbeitung der Stoßflächen sorgt zudem für eine hohe Laufruhe der Fahrwerke an den Übergangsstellen.
Das HB-System ist flexibel. Das beginnt bereits bei den Anforderungen an das Gebäude, in das die Anlage integriert werden soll. Das Leichtbau-Kransystem belastet die Gebäudetragwerke in horizontaler Richtung kaum. Dank einer speziellen Aufhängung werden die auftretenden Kräfte beim Anfahren oder Abbremsen nur geringfügig auf die Gebäudestruktur übertragen. Das HB-System ist daher in neuen Leichtbauhallen ebenso einsetzbar wie in Altbauten.
Zur Aufhängung unter der Hallendecke stehen verschiedene Befestigungselemente zur Auswahl. Neben der Grundbefestigung über Flanschklemmen an I-Profilträgern gibt es diverse Anker, die in Betonträger eingegossen werden können. Darüber hinaus stehen Dübel und anschweißbare Befestigungen zur Verfügung. Mit Umklammerungen und Stahlkonsolen lassen sich HB-Profile an Holz- oder Stahlbetonbindern montieren. Auch Varianten für schräge Decken sind im Angebot. Alle Aufhängungen sind höhenvariabel, wodurch sich die Krananlage genau ausrichten lässt.
Beim Aufbau profitiert der Betreiber von der Modulbauweise der Hängebahnanlage. Alle Komponenten sind aufeinander abgestimmt, so dass die Kombinationsmöglichkeiten individuelle Lösungen ermöglichen. Das erleichtert die Projektierung und eröffnet viele Möglichkeiten für eventuelle Umbauten oder Erweiterungen, wenn sich die Transportaufgaben im Betrieb verändern.
Ein Beispiel für Vielseitigkeit sind die Fahrwerke: Ein Fahrwerk passt für alle Profilgrößen. Mit ihnen lassen sich Träger und Katzrahmen im Profil aufhängen. Kugelgelagerte Laufräder aus Spezialkunststoff sorgen dabei für einen leichten und leisen Lauf. Der Bediener benötigt wenig Kraft, um bei Handbetrieb die angehängte Last sicher zu bewegen.
Neben dem Handbetrieb für Kran- und Katzfahrt ist auch ein elektrischer Fahrantrieb möglich. Durch die Modulbauweise lässt sich der Reibradantrieb HBF für Kran- und Katzfahrten einsetzen. Wie bei den Laufkranen sind die Fahrantriebe standardmäßig mit zwei Fahrgeschwindigkeiten ausgerüstet: Eine langsame Stufe für die exakte Positionierung der angehängten Last und eine schnelle Fahrstufe für zügiges Durchfahren der Transportwege.
Alexander Kalcher Technischer Redakteur in Gummersbach
Kugelgelagerte Laufräder aus Spezialkunststoff
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