Bei Amada feierten eine Stanzmaschine und ein Biegezentrum Europa-Premiere, bei denen statt hydraulischer Antriebe servoelektrische eingesetzt werden. Sie machen die Maschinen präzise, schnell, leise und umweltfreundlich.
Von unserem Redaktionsmitglied Dr. Bernhard Reichenbach bernhard.reichenbach@konradin.de
Im Rahmen einer Hausausstellung präsentierte die Amada GmbH, Haan, kürzlich zwei für den europäischen Markt neue, servoelektrisch angetriebene Systeme: die Stanzmaschine EM-2510 NT und das Biegezentrum TBZ-2523 H.
Das innovative Konzept der Stanzmaschine EM-2510 NT basiert auf dem Patent eines besonders effizienten servoelektrischen Doppelantriebs. Es macht die Neuentwicklung, die einen Arbeitsbereich von 2500 mm x 1250 mm bietet, „einfach und zuverlässig wie eine mechanische Stanzmaschine und dabei schnell, flexibel und leise wie eine hydraulische Hochleistungsstanzmaschine“, erläutert Christof Behrendt, Vertriebsleiter Deutschland. „Die Geschwindigkeit hydraulischer Antriebe wird erstmals nicht nur erreicht, sondern im direkten Vergleich sogar übertroffen.“
Im Fertigungsprozess erreicht die für Blechdicken bis 3,2 mm ausgelegte 200-kN-Maschine bis zu 1000 Stanzhübe/min und sogar 1800 Hübe/min im Markiermodus. Bei einem Lochabstand von 25,4 mm sind über 500 Hübe/min möglich. Hohe Taktfrequenz und Achsen-Verfahrgeschwindigkeit sollen für hohe Produktivität sorgen – und dies bei vergleichsweise niedrigen Betriebskosten.
Da der Antrieb ausschließlich elektrisch und damit ölfrei erfolgt, sind die Stanz- und Umformoperationen unabhängig von der Temperatur des Mediums und somit deutlich präziser als bei hydraulischen Systemen. Die EM-2510 NT arbeitet auch besonders wirtschaftlich, weil der Energiebedarf selbst unter Volllast kaum 7 kW übersteigt und damit um 30 bis 60 % niedriger als bei einer hydraulischen Stanzmaschine ist. „Selbst überschüssige Energie, die beim Abbremsen entsteht, wird gepuffert und beim Beschleunigen wieder verwendet“, merkt der Vertriebsleiter an.
Auch in puncto Geräuschemission profitiert die EM-2510 NT von ihrem speziellen Antriebskonzept: Beim Einsatz eines 110-mm-x-10-mm-Rechteckstempels in 2,3 mm Normalstahl werden nur 79 dB gemessen.
Auf servoelektrische Antriebe in allen 12 Achsen setzt Amada auch bei seinem Biegezentrum TBZ-2523, das eine hohe Fertigungsqualität bieten soll. Die Maschine, die aus Biegeeinheit und Tisch mit Manipulator besteht, eignet sich speziell für große Stückzahlen dünner, flächiger Werkstücke wie Büromöbel, Schaltschränke oder Maschinenverkleidungen.
Dank hohen Bedienkomforts und externer Programmierung soll das Biegezentrum bereits bei Losgrößen von unter zehn wirtschaftlich arbeiten. Behrendt nennt einen der Gründe: „Ein automatischer Werkzeugwechsler reduziert den Rüstaufwand auf ein Minimum.“
Neben hoher Geschwindigkeit und einem niedrigen Energiebedarf soll der Verzicht auf Hydraulik weitere Vorteile bieten: Dazu zählen hohe Präzision und einheitliche Biegeergebnisse, niedrige Unterhaltskosten, lange Service-Intervalle und eine geringe Geräuschentwicklung.
Auf der TBZ-2523 H sollen sich komplexe Abkantgeometrien schonend und nur mit minimalen Markierungen herstellen lassen. Über die gesamte Maschinenlänge können gleichmäßige Biegewinkel erzeugt werden – selbst bei außermittig positionierten Werkstücken. Möglich sind Aufkantungen bis zu einer Höhe von 225 mm, wobei die maximalen Blechdicken 2,3 mm bei Stahl und 1,5 mm bei Edelstahl betragen.
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