Ich bin in meinem Leben 36 Mal umgezogen. Die ersten 35 Umzüge habe ich mit Freunden gestemmt, den letzten mit Hilfe einer Umzugsfirma. Auch deshalb, weil der Wohnungswechsel nach einer aufwendigen Dienstreise geplant war. Nach vier harten Tagen auf der Hannover Messe kehrte ich um 23 Uhr in meine alte Wohnung zurück. In der Nacht packte ich die restlichen Kartons, schraubte Armaturen ab und nahm Lampen von der Decke. Als die Umzugsprofis um 7 Uhr klingelten, hatte ich noch keine Minute geschlafen. In einem wundersamen Trance-Zustand dirigierte ich die Männer mit den Möbeln durch die neue Wohnung. Inzwischen ist eine Woche vergangen, die geprägt war von auspacken, einräumen, verlegen, suchen, finden und wieder verlegen. Heute bin ich einen Tag in der Redaktion. Es fehlte noch das „Zuletzt“ für die aktuelle Ausgabe. Ich könne doch etwas über meinen Umzug schreiben, so mein Chef. Bitte schön, hier ist es. Aber ich muss mich kurz fassen, denn morgen geht es auf die nächste Messe. Im Grunde habe ich derzeit nur einen Wunsch: In Ruhe zuhause in einem aufgeräumten Zimmer ein Babybel-Brot essen. Mit viel Butter. ub
Teilen: