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Ideen von heute sind die Realität von morgen

In Sachsen und Thüringen treffen sich Tradition und Innovation
Ideen von heute sind die Realität von morgen

Sachsen und Thüringen haben eines gemeinsam: Sie sind traditionell innovativ. Dank ihres Erfindergeistes, der Fähigkeit zum Wandel und dem Streben nach Weiterentwicklung haben sich die Freistaaten im Herzen Europas zu wichtigen High-Tech-Standorten entwickelt.

Von unserem Redaktionsmitglied Susanne Schwab susanne.schwab@konradin.de (Bilder: Sächsisches Industriemuseum, Volkswagen, WFS Sachsen, Messe Leipzig)

Hellen Köpfen geht öfter mal ein Licht auf: Klaus Lantzsch aus Eisenach beispielsweise traf der Geistesblitz bei einem Auslandsaufenthalt in Asien. Der Geschäftsführende Gesellschafter der FER Fahrzeugelektrik GmbH stellte in Vietnam fest, dass die Einheimischen an ihren Fahrrädern kein Licht hatten. Hilfsbereit machte er vietnamesische Politiker auf diesen Mangel aufmerksam. Wenig später führte die Regierung vor Ort die Beleuchtungspflicht für Fahrräder ein. So brachte Klaus Lantzsch den Vietnamesen das Licht – und seiner Firma einen neuen Markt.
Die FER verlagerte daraufhin ihre Produktion von Fahrradlampen und Fahrraddynamos fast komplett in das asiatische Land, denn dort gibt es etwa 40 Millionen Fahrräder und einen jährlichen Zuwachs von rund einer Million Mopeds.
Neue Gedanken aus Thüringen sind seit jeher Meilensteine der deutschen Geschichte: Kluge Thüringer Köpfe erdachten Thermometer, Mikroskope und hitzebeständiges Glas. Auf der Wartburg übersetzte Martin Luther das Neue Testament. Und in Weimar schrieben Goethe und Schiller ihre bedeutenden Werke wie Faust oder Wilhelm Tell.
Auch heute ist der Freistaat eine Ideenschmiede der Zukunft und ein weltweit anerkannter Standort der Software- und Biotechnologie, der Mikroelektronik und Mikrosensorik, der optischen Industrie sowie der wachsenden Automobilzulieferindustrie.
Im Freistaat Sachsen hat sich die Automobil- und Kfz-Zu- lieferindustrie ebenfalls als Schlüsselbranche etabliert. Rund 66 000 Beschäftigte in etwa 450 Unternehmen erwirtschaften heute einen Umsatzanteil von mehr als 20 % am Gesamtumsatz des verarbeitenden Gewerbes in Sachsen. Die Exportquote liegt bei rund 40 %.
Die Kraftfahrzeuge aus Sachsen sorgten bereits vor über 100 Jahren für Mobilität. August Horch kam 1902 in die Region und begann als Pionier dieser Entwicklung mit dem Automobilbau in den Horch-Werken in Zwickau. Als Erster in Deutschland setzte er Aluminiumguss bei Motoren und Getriebegehäusen ein. 1909 gründete er die Audi-Werke in Zwickau und führte dort den Weg bahnbrechender Neuerungen fort: Das links angeordnete Lenkrad und der mittig gesetzte Schalthebel sind ebenfalls Innovationen von August Horch. 1932 schlossen sich die Horch- und die Audi-Werke Zwickau mit Wanderer Chemnitz und DKW Zschopau zur Auto-Union zusammen.
Der Konzern wuchs zum zweitgrößten Kfz-Hersteller Deutschlands und konnte vom Zweirad über den Klein- und Mittelkassewagen bis hin zur Luxusklasse alle Segmente bedienen. Von 1948 bis 1990 wurden in Sachsen hauptsächlich der Kleinwagen Trabant, die Nutzfahrzeuge Barkas und Robur sowie MZ-Motorräder gebaut.
Aber auch die sächsische Industriegeschichte ist legendär: Hier entstanden die erste deutsche Lokomotive, das erste deutsche Dampfschiff, die erste Bergschwebebahn, das erste Pumpspeicherwerk und der erste mechanische Tuchwebstuhl der Welt. Sachsen ist die Wiege des deutschen Maschinenbaus. Bereits 1844 wurde die erste deutsche Fabrik für Werkzeugmaschinen, die Chemnitzer Maschinenfabrik, gegründet. Um 1910 galt der heutige Freistaat als das Zentrum des europäischen Werkzeugmaschinenbaus. An diese Tradition knüpft Sachsen heute an: Der sächsische Maschinenbau ist Partner der Automobilindustrie und Automobilzulieferindustrie, aber auch der Mikroelektronik bis hin zum Schiffbau und Flugzeugbau.
Die Renaissance des Autolandes Sachsen wurde nach dem Mauerfall wesentlich durch den Volkswagen-Konzern gefördert. Aber auch andere weltweit tätige Fahrzeughersteller wie Porsche und BMW haben sich im Freistaat angesiedelt. Und damit nicht genug: Rund 450 Teilelieferanten, 200 Dienstleister und über 120 Ausrüster für die Fahrzeugbranche haben heute ihren Standort ebenfalls in Sachsen.
Nach Auskunft des Dresdner Wirtschaftsministeriums sind rund 66 000 Sachsen in der Automobilindustrie tätig oder von ihr abhängig. Seit 1991 ist der Umsatz der sächsischen Firmen in dieser Branche um das 16fache auf über 7 Mrd. Euro gestiegen. Das entspricht gut einem Fünftel aller Umsätze im verarbeitenden Gewerbe des Neubundeslandes.
In diesem Jahr feiert der Freistaat seine 100-jährige Tradition im Automobilbau. Dr. Martin Gillo, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit: „An der Schnittstelle zwischen dem neuen und dem alten Europa ist Sachsen Teil des neuen Automobilclusters, der hier in Zentraleuropa entsteht. Die darin liegenden Chancen für Lieferbeziehungen und Kooperationen gilt es jetzt sinnvoll zu nutzen.“
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