Dietmar Kieser dietmar.kieser@konradin.de
Die Daten und Fakten der SAP AG lesen sich beeindruckend: die Umsatzprognose für 2005 weit übertroffen, den Marktanteil bei unternehmensweiter Standardsoftware auf 62 % geschraubt, dem Erzfeind Oracle auf dessen US-Heimterrain Marktanteile abgetrotzt und die Belegschaft im Vorjahr um knapp 3700 Mitarbeiter aufgestockt, in diesem Jahr sollen es noch einmal so viele werden.
Es liegt also nahe, wenn Vorstandschef Henning Kagermann betont, dass SAP der einzige sei, der SAP ein Bein stellen könne. In der Tat könnte die eigene Kundenbasis zum eigentlichen Prüfstein für den Softwarekonzern werden. Denn das Gros der weltweit mehr als 32 000 SAP-Kunden hält sich mit Investitionen in die nächste Programmgeneration zurück. Zum schnellen Umstieg von R/3-Systemen auf aktuelle Mysap-Produkte – und damit auf Service-orientierte Architekturen (SOA) – dürfte das Anpreisen rein technischer Raffinessen kaum verleiten. Vor allem für den Mittelstand, für SAP erklärter Wachstumsmarkt, zählen konkrete Aussagen zu Geschäftsvorteilen, die sich mit eher kleineren IT-Budgets erreichen lassen. Wer diese Klientel wie SAP – wieder einmal – mit weiteren Produkten verstärkt angehen will, sollte die Taten mit den richtigen Worten untermauern.
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