Zehn neue Arbeitsplätze entstanden bei der Kooperation der Siemens AG mit der Mönchengladbacher R+D Steuerungstechnik. Am R+D-Standort überzeugt ein umfassendes Serviceangebot für Lohnfertiger in der Werkstattprogrammierung von CNC-Werkzeugmaschinen.
Von unserem Redaktionsmitglied Werner Möller Ia-redaktion@t-online.de
Das Technologie-Center für das CNC-Werkstattprogrammieren in Mönchengladbach blickt auf einjährige Erfahrung zurück. Seit Ende 2001 bündelte hier die Siemens AG in mehreren Bereichen ihr Know-how bei der Sinumerik-Job-Shop-Programmierung. Der Clou daran: Bei dem benachbarten Lohnfertiger R+D-Steuerungstechnik GmbH, der seine Werkzeugmaschinen von je her mit Sinumerik und den grafischen Bedienoberflächen Shop-Mill, Shop-Turn und Manual-Turn ausstattete, können die Anwender ihr Wissen live probieren.
Was lag da näher, als die Zusammenarbeit durch eine Kooperation zu manifestieren. Auf den R+D-Maschinen bietet Siemens nun praxisgerechte Software-Entwicklung, Systemtest und werkstattnahe Schulung an. Dazu kommen zwei Hotline-Angebote und der Verkauf von Produkten rund um die Programmierung. „Die Lösungen, die in der Zusammenarbeit mit R+D und Siemens entwickelt wurden, sind erstklassig“, begründet Dipl.-Ing. Norbert Sluczka den Entschluss, das Technologie-Center in Mönchengladbach entstehen zu lassen. „Wir verstärken damit unsere Kompetenz im Job-Shop-Segment“, so der Siemens-Betriebsleiter. Lohnfertiger, die in der mechanischen Fertigung einen immer größeren Anteil erhalten, haben besondere Anforderungen an die CNC-Technologie. Der Trend: Sie wollen immer einfacher und schneller zum Werkstück kommen.
Die Meister-Schulungen erfolgen durch erfahrene Zerspaner für das Drehen und Fräsen. Neben Lohnfertigern richtet sich das Schulungsangebot auch an Anwendungstechniker von Maschinenherstellern und -händlern in NRW sowie an Siemens-Mitarbeiter.
„Auch Inbetriebnahme- und Projektierungsschulungen für die Job-Shop-Produkte werden in unserem Hause von Serviceingenieuren durchgeführt“, hebt Ausbilder Karl-Heinz Engels hervor.
„Mit unseren Motion-Control-Lösungen unterstützen wir die mechatronische Denkweise“, so der Schulungsmitarbeiter in Mönchengladbach. Dadurch entstehen neue Maschinenkonzepte, deren mechanische Grenzwerte durch intelligente Steuerungs- und Antriebstechnik besser beherrschbar sind oder sogar neue mechanische Konzepte entstehen lassen.
In Mönchengladbach wird auch der EPS-Ansatz (Electronic Production Services) umgesetzt. Dieser Siemens-Bereich vertreibt Automatisierungs-Dienstleistungen für Endanwender, Maschinen- und Automatisierungshersteller sowie Spezialdienstleister. Die Grundidee ist, die über die CNC/SPS verfügbaren Daten von Maschinen und Prozessen zur Verbesserung der Produktivität zu nutzen und diese Dienste automatisiert über das Internet den Kunden anzubieten. Dazu werden die CNC/SPS-Maschinenausrüstungen über Internet an die EPS-Server angekoppelt. Über das Netz werden die Daten aus dem Produktionsprozess erfasst, verdichtet, analysiert und bewertet. Die Ergebnisse bezüglich Maschinenzustand und Prozessstabilität werden dem Kunden wieder zur Verfügung gestellt.
„Diese Dienstleistungen sollen den Maschinennutzern bei einer maximalen Produktqualität minimale Betriebskosten bringen“, verspricht Sluczka. „Unseren Kunden im Bereich der Maschinenhersteller bieten wir eine neue E-Business-Infrastruktur, damit sie die Maschinen ihrer Kunden einfacher und intelligenter warten können“, fügt der Betriebsleiter hinzu. Darüber hinaus können sie auch eigene, zusätzliche Dienstleistungen über die EPS-Plattform anbieten. Dienstleistern, die sich beispielsweise auf das Messen oder die NC-Programmierung spezialisiert haben, wird ebenfalls eine offene Schnittstelle zur E-Business-Infrastruktur angeboten. Davon profitieren die Anwender, denn sie haben Zugang zu einem Spektrum verschiedener Dienstleistungen, sei es von den Maschinenherstellern oder von Siemens.
Kunden der neuen EPS-Dienstleistungen können entweder über ihre Maschinensteuerung oder via PC aus einer hinterlegten Bibliothek E-Dienste und -Funktionen auswählen und diese online aktivieren. Der ausgewählte E-Dienst ist dann sofort verfügbar. „In unserem Produktsupport rund um die Programmierung findet der Kunde auch direkt den richtigen PC, CAD-Reader oder das Datenübertragungsprogramm“, berichtet Sluczka. „Hier kann er die PC-Variante sofort an die Maschine anpassen und erhält damit ein komplettes Programmiersystem“, versichert der Betriebsleiter. Zwei Hotline-Varianten runden das Angebot des Mönchengladbacher Technologie-Center ab: eine direkt erreichbare Produkt-Hotline, die Werkzeugmaschinenherstellern und Siemens-Servicestellen bei Inbetriebnahmefragen und Softwareproblemen hilft, andererseits eine Technologie-Hotline, an die sich Anwender von Siemens-Steuerungen mit ihren Fragen zur Fräs- und Drehtechnologie wenden können. Hier werden die Fragen von Zerspanungsmeistern der jeweiligen Fachrichtung beantwortet.
Das Praxistraining mit Maschinen für Shop-Mill, Manual-Turn und Shop-Turn kann auf Wunsch auch vor Ort beim Kunden erfolgen. Dieser Einsatz kann kurzfristig und flexibel in englischer, niederländischer oder deutscher Sprache gebucht werden.
Zehn neue Arbeitsplätze sind durch die Kooperation entstanden
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