Die Innovationspalette der Mikrosystemtechnik wächst beständig. Immer mehr mittelständische Unternehmen profitieren davon. In Stuttgart brachte ein Forum Anbieter der neuen Technik mit potenziellen Anwendern zusammen.
Was hat die Mikrosystemtechnik mit Schach zu tun? „Die ersten Züge zählen“, nennt Hermann Sandmaier die Voraussetzungen, um hier wie dort erfolgreich zu sein. Doch anders als der Schachspieler, benötigt ein Unternehmer für den Schritt in die Zukunftstechnologie einen Partner, weiß der Professor. Er leitet in Villingen-Schwenningen das Institut für Mikro- und Informationstechnik (HSG-Imit) der Hahn-Schickard-Gesellschaft und hat in Stuttgart einen Lehrstuhl zum gleichen Thema inne.
Solche Partner gibt es inzwischen viele: industrienahe Institute, begleitende industrielle Dienstleister ebenso wie Produktionsstätten für Minikomponenten, sogenannte Foundrys. „Die Infrastruktur ist vorhanden“, sagt Sandmaier, und es gebe genügend Förderprogramme. Allerdings müssten sich die Unternehmen kooperationsbereit zeigen.
Damit möglichst viele potenzielle Anwender den Weg zu Partnern leichter finden, engagiert sich das Stuttgarter Landesgewerbeamt als Mittler. In seinem Konzept der Innovationsbörsen hat jetzt auch die Mikrosystemtechnik einen festen Platz. Gemeinsam mit dem Steinbeis-Europa-Zentrum, dem CATT Linz und dem HSG-Imit organisierten die Schwaben ein Forum, um zu zeigen, wie Minis Märkte machen. Rund 60 Aussteller aus Industrie und Forschung zeigten neben chancenreichen Vorhaben auch Mikroinnovationen, die sich bereits am Markt durchgesetzt haben.
Wohin die Tendenz zu kleinen Strukturen führen kann, belegen auch Zahlen. Branchenkenner schätzen das diesjährige Weltmarktvolumen auf rund 35 Mrd. US-$, jährlich soll dieser Markt um 18 % zulegen. Von diesem Geschäft profitiert aber nur, „wer heute schon tut, woran andere erst morgen denken“, hebt Hermann Sandmaier den Finger, und warnt: „Wer keine neue Technik einsetzt, wird langfristig nicht überleben.“ dk
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