Wenn sich die Probleme der Kunden grundlegend ändern, darf der Anbieter ruhig noch ein Stück radikaler sein, stellt die Besigheimer Komet-Gruppe fest. Und sie fährt bestens damit.
Das Interview führte Chefreporter Wolfgang Filì
? Herr Bolkart, Sie reklamieren, in der Werkstück-Innenbearbeitung mit neuen Lösungen und Organisationsformen die Trends zu setzen. Was, bitte, darf man sich genauer darunter vorstellen?
!Ein Unternehmen ist kein Selbstzweck sondern nur lebensfähig, wenn es den Bedürfnissen seiner Kunden folgt. Für die Metallbranche bedeutet das, sich auf ständig weiterentwickelte Werkstoffe, auf neue Maschinen und veränderte Märkte einzustellen – da muss alles passen. Und hier positionieren wir uns durch Innovation, einen soliden Pre- und After- Sales-Service sowie Internationalität.
? Fangen wir mit der Hardware an: Könnten Sie einige Beispiele nennen?
!Komet hat seit den 80er Jahren die Innenbearbeitung weiterentwickelt und Trends gesetzt wie den Wendeplattenbohrer KUB – ein Tool, das in den Betrieben äußerst verbreitet ist – oder unser Anbau-Steck-System ABS. Jüngster Beleg sind mechatronische Feinbohr- und Formbearbeitungs-Systeme wie M042 und MP70. Sie sind selbstkompensierend, können fehlende Funktionen ersetzen und damit ganze Sondermaschinen entbehrlich machen.
?Welche Rolle spielen die Töchter Dihart und JEL in diesem Kontext?
!Komet befasst sich seit jeher mit dem Voll- und Aufbohren und Feinspindeln, Dihart ist stark im Hochleistungsreiben und mit seinen PKD-Werkzeugen für die Aluminium-Bearbeitung, JEL hat Trends gesetzt im Bohr-Gewindefräsen. Damit sind wir Komplettanbieter bei Standard- wie Sondertools für die Innenbearbeitung. Entsprechend liegt der F+E-Aufwand bei rund zehn Prozent vom Umsatz.
?Wo unterscheidet sich Ihre Dienstleistung von der Ihrer Wettbewerber?
!Man muss sehen, dass viele interne Leistungen in den Betrieben abgebaut worden sind – hier bieten wir dem Kunden bis hin zur Probebearbeitung in unserem neuen Tech Center das komplette Engineering seiner Sonderwerkzeuge.
?Was bedeutet „Internationalisierung“ für Ihre Gruppe ?
!Ganz einfach: Wir wollen überall dort Service leisten und fertigen, wo der Anwender unsere Lösungen einsetzt.
Innovation im Dreierpack: Fakten zur Komet-Gruppe
Der Unternehmensverbund Komet – Zentrale ist die 1918 gegründete Präzisionswerkzeuge Robert Breuning GmbH in Besigheim – hat Tochterunternehmen in den USA, in England, Frankreich, Österreich, Italien, Indien, Mexiko und Brasilien. Seit 1996 gehört der Schweizer Reibwerkzeug-Spezialist Dihart AG, Dulliken, zu der Gruppe sowie seit 1999 die Stuttgarter JEL GmbH+Co. KG mit ihrem Programm zur Gewindeherstellung und mit Vollhartmetall-Tools. Komet beschäftigt 1500 Menschen, davon 800 in Besigheim, 280 in den USA, 200 in der Schweiz sowie 100 in Stuttgart. Im Jahr 2000 lag der konsolidierte Umsatz der Gruppe bei 300 Mio. DM. Kerngeschäft ist die Entwicklung und Fertigung von Standard- und Spezialwerkzeugen zum Voll-, Auf- und Feinbohren, Reiben und Gewindeherstellen, aber auch zum Fräsen und zum Drehen. Homepage der Gruppe: www.komet.de.
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