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„In der WZM-Automatisierung liefern wir uns ein Kopf-an-Kopf-Rennen“

Motion Control: Siemens-Bereichsleiter Aubert Martin zu Strategie und Markt bei Werkzeugmaschinen
„In der WZM-Automatisierung liefern wir uns ein Kopf-an-Kopf-Rennen“

Aubert Martin, Leiter des Geschäftsgebiets Motion Control Systems bei Siemens A&D in Erlangen, erläutert, wie er den Markt für WZM-Steuerungen einschätzt, wie Siemens seine führende Marktposition ausgebaut hat und welche neuen Produkte sein Unternehmen auf den Markt bringt.

Das Gespräch führte unser Redaktionsmitglied Werner Möller

Herr Martin, wie beurteilen Sie den Markt der Werkzeugmaschinenausrüster und wo steht Siemens?
Wir schätzen den Weltmarkt für Werkzeugmaschinen-Ausrüstungen auf ein Volumen von 4,3 Mrd. Euro. 46 Prozent davon entfallen auf Westeuropa, zehn Prozent auf Amerika und rund 44 Prozent auf den pazifischen Raum. Unseren Marktanteil konnten wir im vergangenen Jahr weltweit auf 23 Prozent steigern. In Europa sind wir klarer Marktführer, in Asien haben wir prozentual den größten Zuwachs zu verzeichnen, und weltweit liegen wir knapp an zweiter Position.
Wie beurteilen Sie diese Situation genau?
Wir liefern uns quasi ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit unserem Hauptmitbewerber.
Können Sie das Rennen für sich entscheiden?
Ja, denn einmal wollen wir unabhängig von konjunkturellen Schwankungen werden. Dazu sind wir in allen wichtigen Märkten vertreten und können jetzt beispielsweise die Konjunkturdelle in Asien und Amerika durch eine starke Nachfrage in Europa kompensieren. Auf der anderen Seite durch unsere Technologieführerschaft. Dies bedeutet für uns technische Trends in allen Märkten früh zu erkennen und diese in Produkte, Systeme, Lösungen und Dienstleistungen umzusetzen.
Können Sie das konkretisieren?
Im Vordergrund stehen natürlich unsere Sinumerik-Produkte. Naht- los lässt sich mit unseren Steuerungsfamilien 802 S/C/D, 810D und 840D/DI von der Low-End-Zwei-Achsen-Drehmaschine bis zum High-End-Vielachsenzentrum jede Automatisierungsaufgabe lösen. Länderspezifische Anwendungen wie die auf japanische Yaskawa-Antriebe abgestimmte Open-Architecture-Steuerung YS 840 DI ergänzen unser Portfolio.
Ist die 840 DI damit der stärkste Konkurrent im eigenen Lager?
Nein, denn die 840 DI ist nicht nur für Werkzeugmaschinen entwickelt, sondern wird auch in Produktionsmaschinen eingesetzt. Sie bietet dann Vorteile, wenn PC-Systeme mit verteilten Architekturen eingesetzt werden. Von diesem PC-basierten Ansatz profitiert auch die nordamerikanische Siemens Motion Control Systems mit Sitz in South Lebanon, Ohio, ehemals Vickers Electronic. Über die 840 DI lässt sich so die in den USA weit verbreitete Acramatic-Steuerung in die 840er Plattform migrieren. Erstes Produkt ist die Acramatic 2100 DI. Mit Profibus-Schnittstelle nutzt sie die Siemens-PC-Technik.
Welche Steuerungsneuheiten zeigen Sie noch auf der Emo in Hannover?
Unter dem Namen Sinumerik Powerline bieten wir für die Sinumerik 840D/810D eine Performance-Steigerung sowohl im NC- als auch im PLC-Bereich. Zum Einsatz kommen dabei besonders leistungsfähige Chips der Pentium-Klasse.
Gildemeister will bei Serienmaschinen jetzt Linearantriebe einsetzen. Was halten Sie davon?
Diese Aussage hat Signalwirkung und kommt zum rechten Zeitpunkt. Mit unserer 1999 gemeinsam mit Krauss-Maffei gegründeten Siemens Linear Motor Systems haben wir die passenden Produkte. Das Marktwachstum schätzen wir derzeit in diesem Bereich mit rund 30 Prozent pro Jahr noch recht vorsichtig ein. Ein Großkunde wie DGM könnte aber für einen sprunghaften Anstieg sorgen.
Auch die industrielle Dienstleistung gilt als Wachstumsmarkt. Bieten Sie hier Neues an?
Unter dem Namen EPS-Network, präsentieren wir ein Online-Angebot für Endanwender. Dazu werden CNC/SPS-Maschinendaten über Internet an den EPS-Network-Server angekoppelt, erfasst, verdichtet, analysiert und bewertet. Die Ergebnisse bezüglich Maschinenzustand und Prozessstabilität fließen dann verdichtet an den Kunden zurück.
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