Dr. Birgit Oppermann – birgit.oppermann@konradin.de
Nach gut fünfwöchigem Hin und Her sind sich zwei Riesen der Wälzlagerindustrie einig geworden. Ina und FAG haben die Weichen für eine gemeinsame Zukunft gestellt. Und falls die FAG-Aktionäre das inzwischen auf 12 Euro pro Aktie erhöhte Angebot der Herzogenauracher annehmen, ist das neue Unternehmen mit einem Jahresumsatz von rund 6,5 Mrd. Euro einer der drei größten Hersteller weltweit.
Die beiden Herzen, die nun in einer Brust schlagen sollen, könnten allerdings kaum unterschiedlicher sein: hier ein Familienunternehmen, das in 55 Jahren seines Wirkens erfolgreich am Markt agiert hat, dort eine Aktiengesellschaft mit fast 130-jähriger Tradition. FAG-Chef Prof. Dr. Uwe Loos stimmte der zunächst als feindlich eingestuften Übernahme offensichtlich erst dann zu, als die Zusage zum Erhalt der FAG-Strukturen gegeben war. Dass die Voraussetzungen für die Fusion mit dem Blick auf die Produktspektren nicht schlecht seien, war von beiden Seiten zuhören. Schließlich gebe es keine Überschneidungen, sondern eher Ergänzungen. Dennoch: Wie zahlreiche Beispiele gezeigt haben, liegt noch ein hartes Stück Arbeit vor den Verantwortlichen. Denn auf dem Papier ist der Zusammenschluss sicher schneller vollzogen als in der Realität.
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