Für jedes zweite Maschinenbau-Unternehmen ist der Ingenieurmangel ein Problem. Gesucht werden die Fachkräfte in nahezu allen Bereichen. Ein Ausweg: Techniker und Meister werden für neue Aufgaben fit gemacht.
Die Hälfte der bundesdeutschen Maschinenbauunternehmen betrachtet den derzeitigen Mangel an qualifizierten Ingenieuren als wachstumshemmend. So lautet das Ergebnis einer Umfrage, die der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) bei seinen Mitgliedsunternehmen durchführte.
Zurzeit seien rund 7000 Ingenieurstellen nicht besetzt. Gesucht werden Ingenieure in allen Bereichen des Maschinenbaus, insbesondere auf den Gebieten Elektrotechnik, Verfahrenstechnik, Kraftwerkstechnik, Fertigungstechnik, Versorgungstechnik, Fluidtechnik, Dichtungstechnik, Automatisierungstechnik, Luft- und Raumfahrttechnik, Strömungstechnik, Werkstoff- und Kunststofftechnik sowie Wirtschaftsingenieure.
„Um unbesetzte Ingenieurkapazität zu füllen, fördern 40 von 100 Maschinenbauunternehmen gezielt die Weiterbildung von Facharbeitern und Technikern“, erklärt der Hauptgeschäftsführer des VDMA, Dr. Hannes Hesse. „41 Prozent der befragten Unternehmen müssen aufgrund des Ingenieurmangels Unteraufträge an andere Unternehmen vergeben, 39 Prozent beschäftigen Leiharbeitskräfte, 18 Prozent lösen das Problem, in dem sie längere Lieferzeiten vereinbaren und elf Prozent verlagern Ingenieurkapazität ins Ausland.“
Hauptgrund für die Nichtbesetzung der offenen Stellen waren bei mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen zu wenig Bewerber. Als weitere Gründe nannten die Unternehmen mangelnde Fachkenntnisse (39 %), mangelnde Berufserfahrung (29 %) und zu hohe Gehaltsvorstellungen (27 %). Bemängelt wurde auch die Umzugsscheu vieler Ingenieure. „Die Arbeitsagenturen müssten verstärkt darauf achten, dass die geringe Mobilität arbeitsloser Ingenieure nicht durch die Zahlung von Arbeitslosengeld unterstützt wird“, betonte Hesse. Um Ingenieure in Zukunft nicht am Bedarf vorbei auszubilden, fordern die Maschinenbauunternehmen vor allem eine höhere Praxisorientierung während des Studiums. tv
Zu wenig Bewerber, zu wenig Mobilität
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