Auf den ersten Blick zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) nur Positives: Deutsche Unternehmen gehören zu den innovativsten der Welt, sie investieren im internationalen Vergleich mit am meisten in die Neuentwicklung von Produkten, und bezüglich der Innovationsstärke seiner Unternehmen nehme Deutschland sowohl im Vergleich mit den Partnerstaaten der EU als auch im Vergleich mit asiatischen Industrieländern wie Japan oder Südkorea eine Spitzenstellung ein. Vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen wür- den stärker als die Konkurrenten in anderen Ländern neue Produkte und Verfahren einführen.
Auf den zweiten Blick offenbart die ZEW-Studie jedoch Bedenkliches: Zwar haben deutsche Firmen mit 108 Milliarden Euro im vergangenen Jahr gut eine Milliarde Euro mehr für Innovationen ausgegeben als 2005, doch gehen gerade jetzt, wo neben der aus- auch die inländische Wirtschaft im Aufwind ist, die Innovationsausgaben zurück. Zudem ist – so die Einschätzung der Unternehmen – ein neuer Innovationsschub in diesem Jahr eher unwahrscheinlich.
Dass die Innovationsdynamik gerade jetzt nachgelassen hat, wo es wirtschaftlich wieder aufwärts geht, ist besonders vor dem Hintergrund problematisch, dass Innovationen eine wesentliche Stütze des Exporterfolgs der deutschen Wirtschaft darstellen. Gewiss gibt es derzeit – insbesondere im Mittelstand – aufgrund der hohen Nachfrage Kapazitätsengpässe, die eine intensive Forschungstätigkeit bremsen. Dennoch ist allen Verantwortlichen zu raten, in ihren Anstrengungen hinsichtlich Erneuerung und Verbesserung nicht nachzulassen und vielleicht am falschen Ende zu sparen. Wer dies tut, handelt kurzsichtig: Er sägt an dem Ast, auf dem er und andere sitzen, denn die Innovationen von heute sind die Verkaufsschlager von morgen.
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