Dietmar Kieser dietmar.kieser@konradin.de
Die Pläne von General Motors, Saab oder VW lassen aufhorchen. Nachdem die Automobilschmieden bisher ausgegliederte Produktionsaufträge verstärkt zurückholen, um die eigenen Fertigungskapazitäten besser auszulasten, geht es vor allem den Kleinserienbauern unter den großen Zulieferern an den Kragen. Daran zeigt sich, dass eine zu große Konzentration auf ein Produkt, wie etwa beim Cabriobauer Karmann, zum Schwachpunkt avanciert.
Ansonsten ist dieser Insourcing-Kurs der Autokonzerne aber kein Zeichen für ein neues Denken. Er folgt nur der puren wirtschaftlichen Vernunft. Nachdem man sich zu Standortsicherungs-Verträgen durchgerungen und den eigenen Mitarbeitern Zugeständnisse abgetrotzt hat, müssen die betreffenden Werke ausgelastet werden. Dieses der Not gehorchende Vorgehen ist mit Blick auf die eigenen Beschäftigten zwar löblich, verlagert aber das Problem auf die Marktpartner, die im Zuge des Outsourcing von den OEM nicht nur immer größere Teile der Produktion übernommen haben. Mit dauerhaftem Erfolg und größerer internationaler Wettbewerbsfähigkeit hat dies nichts zu tun. Die Maßnahme mag den Autobauern zwar kurzfristig Erfolg bringen, die notwendige höhere Produktivität und Flexibilität erhöht sie aber nicht.
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