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„Integrierte Meßeinrichtung garantiert höchste Bearbeitungsqualität“

Dietmar Bolkart: Bohrwerkzeuge mit Elektronik machen das Zentrum zur Sondermaschine
„Integrierte Meßeinrichtung garantiert höchste Bearbeitungsqualität“

Elektronische Bohrwerkzeuge bieten ein längeres Standing, bessere Toleranzen und Oberflächen sowie knappere Nebenzeiten. Komet-Chef Dietmar Bolkart erklärt, wo und wie die schlauen Tools darüber hinaus die Anschaffung ganzer Sondermaschinen überflüssig machen könnten.

Von Chefreporter Wolfgang Filì

? Herr Bolkart, elektronische Tools sollen präziser sein, fehlende Maschinen-Funktionen ersetzen und komplette Sondermaschinen entbehrlich machen. Wo rechnen sich solche Experimente?
!Es gibt mittlerweile eine Reihe von Anwendungen, bei denen nachweislich Geld gespart wird. Nehmen Sie die Fertigung von Ventilsitzen und -führungen: Der hohen Qualitätsanforderungen wegen hat man hier bis vor wenigen Jahren ausschließlich Sondermaschinen eingesetzt. Heute lassen sich identische Ergebnisse auf Standard-Bearbeitungszentren erzielen. Durch elektronische Systeme wie das MO42 bekommen die Maschinen eine zusätzliche Achse – jeder Verschleiß der Schneide wird selbständig kompensiert. Das bringt die nötige Präzision.
? Wie kommt die Information an die Schneide? Und wie wird verstellt?
! Prinzipiell ist alles recht einfach. Unser elektronisches Feinbohr-System wird wie ein beliebiges Tool in die Maschinenspindel gewechselt. Es hat zusätzlich jedoch eine radiale Verstelleinheit. Nach jeder Bearbeitung prüft ein Meßdorn die Präzision der Bohrung und gibt einen entsprechenden Impuls an die CNC, die ihrerseits die Verstelleinheit steuert. Abweichungen werden so laufend korrigiert.
? Welche Prozeßsicherheit können Sie versprechen?
! Seit 1995 haben wir über 80 Systeme mit elektronischer Kompensation ausgeliefert. Sie arbeiten alle ohne Fehler.
? Können Sie Einsparungen oder einen Zeitgewinn konkret benennen?
!Ein Beispiel ist die Fertigung von Paßstiftbohrungen für den Booster der Rakete Ariane V: Nachdem der Hersteller seinerzeit vom Schleifen auf das Feinbohren mit dem MO42 umgestellt hatte, fiel die Produktionszeit um rund 80 Prozent kürzer aus. Gleichzeitig wurde der Prozeß selbst sicherer.
? Die Automobilproduktion ist das eine Extrem, die Raumfahrt das andere. Zudem sind beide Branchen finanziell gut ausgestattet. Lohnt der Einsatz elektronischer Werkzeuge auch in der Klein- und Mittelserie?
! Für einen Einstandspreis zwischen 25 000 und 80 000 Mark läßt auch auf vorhandenen, in der Regel mit kleineren Losgrößen gefahrenen Zentren Präzision nachrüsten. Die integrierte Meßeinrichtung garantiert hier höchste Bohrungsqualität und bis zu 90 Prozent längere Werkzeugstandzeiten. Das rechnet sich.
? Near-net-shape bedeutet, daß das Aufmaß der Halbzeuge schrumpft und die Spanvolumina sinken. Wie kontert die Feinbohrtechnik?
! Die Bearbeitungsschritte werden so zusammengefaßt, daß die bisherige Folge von Vollbohren-Ausspindeln-Reiben abgekürzt wird. Ich könnte mir vorstellen, daß elektronische Tools mit einer sensoriellen Überwachung von Aufmaß- und Temperaturschwankungen sich hier schnell nützlich machen würden.
Industrieanzeiger
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