Die Nachfrage nach hochwertigen Automatisierungslösungen ist ungebrochen. Bestehende Defizite und der rasante Innovationsfortschritt insbesondere in der Informationstechnik und Sensorik zielen darauf, die Fähigkeiten der Automatisierungstechnik aufzuwerten: hinsichtlich ihrer Adaptivität, ihrer raschen Konfigurierbarkeit und der intuitiven Bedienung in allen Betriebszuständen, also vom Einrichten über den Betrieb bis zur Wartung. Hierdurch lassen sich zahlreiche neue Einsatzbereiche erschließen. In vielen Fällen ist die Eigenintelligenz des Automatisierungssystems noch zu verbessern.
Neben der Weiterentwicklung intelligenten Systemverhaltens wird zunehmend der Weg verfolgt, die Intelligenz und die Geschicklichkeit des Anwenders für die kooperierende Aufgabenausführung zu nutzen. Zielsetzung hierbei ist die Entwicklung von Systemen, Komponenten und Verfahren für die Kommunikation und Interaktion mit Assistenzsystemen, die dem Benutzer sowohl Möglichkeiten der direkten Kontrolle bieten als auch mechanische Teilaufgaben selbstständig ausführen können („Handlanger“). Die sensorische wie auch die aktuatorische Gestaltung der Assistenzsysteme ermöglicht die Entwicklung neuartiger Interaktionsformen in komplexen Umgebungen.
Derzeit werden zwei Szenarien für Assistenzsysteme verfolgt: der Heim- und Pflegeassistent sowie der Produktionsassistent. Für den Produktionsassistenten sind jedoch erst Demonstratoren in der Entwicklung. Diesem Thema wird derzeit weltweit größte Aufmerksamkeit geschenkt, und so spricht der amerikanische Roboterverband RIA bereits euphorisch vom „next big thing in automotive robotics“.
Der Produktionsassistent lässt sich wie folgt beschreiben: Er erledigt unterschiedliche Aufgaben in Interaktion mit dem Menschen, wobei der Mensch Kommando-, Überwachungs- und Belehrungsfunktionen übernimmt. In Fällen, in denen die Maschine nicht „weiter weiß“, wird er führen und mit ergänzenden Belehrungen eingreifen und ist so der Partner im arbeitsteiligen Fertigungsprozess.
In Japan hat das Unternehmen Denso ein erstes System vorgestellt, in Deutschland werden derzeit im Leitprojekt Morpha des Bundesforschungsministeriums Demonstratoren für beide Szenarien entwickelt, die von den Unternehmen Siemens und Daimler-Chrysler koordiniert werden.
Das Fraunhofer IPA wird auf der Hannover Messe einen eigenen Demonstrator vorstellen: den Rob@Work: Halle 17, Stand D34
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