Unter dem Leitthema „Intelligence in Production“ präsentiert die Metallbearbeitungsbranche sechs Tage lang Produkte und Dienstleistungen rund um den Werkstoff Metall. Im Fokus stehen sowohl aktuelle als auch nachhaltige Herausforderungen.
Am 16. September wird Bundespräsident Joachim Gauck die EMO, die Weltleitmesse der Werkzeugmaschinenindustrie, in Hannover eröffnen. Bis zum 21. September zeigen Aussteller die ganze Bandbreite modernster Metallbearbeitungstechnik. „Die EMO Hannover wird wieder ein Ereignis der Superlative für unsere Branche“, bekräftigt Carl Martin Welcker, Generalkommissar der Messe. Das zeige die große Nachfrage der Firmen aus aller Welt sehr eindrucksvoll. Bis Ende Juni 2013 hatten sich rund 2030 Unternehmen aus 40 Ländern angemeldet. Sie werden auf über 177 000 m2 Nettoausstellungsfläche in 16 Hallen den internationalen Fachbesuchern zeigen, wie sie ihre Herausforderungen in der Fertigung am besten lösen können. Mit dem Schwerpunkt auf spanenden und umformenden Werkzeugmaschinen, Fertigungssystemen, Präzisionswerkzeugen, automatisiertem Materialfluss, Computertechnologie, Industrieelektronik und Zubehör präsentiert die Messe das vollständige Spektrum der Fertigungstechnik.
Das Leitthema des diesjährigen Branchentreffs lautet „Intelligence in Production“. Es soll zeigen, dass neben der technischen Innovation an der Maschine auch die Komponenten, der Prozess und die Dienstleistungen eine wichtige Rolle spielen. „Technischer Fortschritt wird von globalen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen vorangetrieben, erklärt Welcker. In einer globalisierten Wirtschaft biete „Intelligence in Production“ die Möglichkeit, die jeweiligen Kundenanforderungen an den unterschiedlichen Produktionsstandorten zu realisieren. Die Aussteller der EMO stellen solche intelligente Lösungen vor. Neben intelligenter Produktion soll nachhaltiges Produzieren nicht zu kurz kommen: Auf dem Stand der Nachhaltigkeitsinitiative des VDMA „Blue Competence“ in Halle 16 zeigen 19 europäische Forschungsinstitute aus der Produktionstechnik den Anwendern aus der Industrie, wie sie dieses Potenzial heben können. „Nachhaltigkeit in der Industrieproduktion ist ein Zukunftsthema, mit dem die europäische Werkzeugmaschinenindustrie international punkten kann“, sagt Ralf Reines, Technikreferent beim Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) in Frankfurt am Main und verantwortlich für das Thema Blue Competence.
Das wirtschaftliche Gesamtumfeld stellt sich als vielversprechend dar. „Im laufenden Jahr erwarten Wirtschaftsforscher einen Anstieg des Werkzeugmaschinenverbrauchs um zwei Prozent auf das Rekordvolumen von rund 68 Milliarden Euro“, erklärt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW. Damit trete nach drei starken Vorjahren vorübergehend eine Beruhigung ein. Die größten Abnehmerbereiche des internationalen Werkzeugmaschinenbaus, die Automobil- und Zuliefererindustrie, der Maschinenbau, die Metallerzeugung, die Metallbe- und -verarbeitung, die Elektroindustrie, die Feinmechanik und Optik sowie Medizintechnik investieren laut Prognose wieder mehr. 2014 soll es weltweit eine Steigerung von 12,7 % sein.
Deutschland ist auf der EMO mit mehr als 800 Unternehmen die größte Ausstellernation. „Als drittgrößter Produzent mit einem Anteil von 16 Prozent, zweitgrößter Exporteur mit 22 Prozent Anteil, viertgrößter Markt und drittgrößter Importeuer ist Deutschland ein Schwergewicht für die Entwicklung in der internationalen Werkzeugmaschinenindustrie“, betont VDW-Geschäftsführer Schäfer.
Auch globale Märkte finden auf dem internationalen Branchentreff eine Plattform. Auf der diesjährigen EMO steht Indien im Fokus. Der VDW, zugleich Organisator der EMO, veranstaltet am 18. September ein halbtägiges Seminar mit dem Titel „Strategisches Engagement zahlreicher Großanwender, Ausschöpfung der Potenziale noch durch Strukturdefizite begrenzt“. Indien benötigt Werkzeugmaschinen im Wert von über 2 Mrd. Euro pro Jahr und importiert den größten Teil davon. Allein in den vergangenen fünf Jahren sei der Werkzeugmaschinenverbrauch um fast 25 % gestiegen. Das Potenzial für mittelfristiges Wachstum sei hier hoch. ag
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