Der Verpackungshersteller STI setzte bei der Produktionslogistik auf eine mobile Datenerfassung mittels Handscannern in Verbindung mit einem WLAN-Funknetz. Das verkürzte Durchlaufzeiten und reduzierte Lagerkosten.
„So wenig Anpassung wie nötig, so wenig Aufwand wie möglich“, so lautet das Credo von Uwe Schmidt. Eine Devise, dass dem für die Produktionslogistik Verantwortlichen bei der STI Verpackung GmbH aus dem niedersächsischen Lauterbach während der Neuorganisation der werksinternen Supply-Chain sehr geholfen hat. Das Familienunternehmen hat sich auf Regal- und Transportverpackungen spezialisiert.
Rund 350 t Papier durchlaufen im Alsfelder STI-Werk täglich die 120 m lange Hochleistungs-Wellpappenanlage und das entspricht 25 LKW-Ladungen – bei Just-in-sequence-Lieferung also eine besondere Herausforderung an die Logistik. Dies und die Rückverfolgbarkeit der mit Lebensmitteln in Verbindung stehenden Verpackungen sowie ein zunehmender Kostendruck veranlassten STI bei der Produktionslogistik neue Wege zu gehen. STI entwickelte ein Konzept des Handling-Unit-Managements, also das Erfassen jedes einzelnen Collis in der Produktion durch Rückmeldung an das IT-System via Barcode. Das erforderte eine mobile Datenerfassung mittels Handscannern und eines WLAN-Funknetzes. Die Komplettlösung lieferte die Etiscan Identifikationssysteme GmbH aus Wöllstadt.
Heute erfolgt die Packstück-Identifikation über eine eindeutige 20stellige Barcode-Nummer. Diese auf jeder Palette angebrachten Informationen finden sich körperlich auch auf der SAP-Stapelkarte, die jede Palette eindeutig identifiziert und im Fall einer Beanstandung eine lückenlose Rückverfolgung der kompletten Charge ermöglicht. Außerdem liefert sie die erforderlichen Aufschlüsse während Einlagerung und Kommissionierung. Zur Anbindung an das Firmen-ERP-System wird die SAP R/3-Schnittstelle „Etiscan SAP Connect XP.net“ eingesetzt. Die Wöllstätter Spezialisten integrierten dazu SAP- und Barcodescanner-Daten. „Mit wenig Programmieraufwand und einer smarten Lösung auch von der Hardwareseite her (Stapler, Scannerpistole, Terminals), konnte eine hohe Sicherheit unserer Prozesse sowie deren Optimierung herbeigeführt werden“, erläutert Uwe Schmidt. „Wir haben nun unzählige Möglichkeiten, Informationen via SAP online abzufragen.“ Die Lösung bietet viele Vorteile: Beleglose Lagerbestandsverwaltung und Kommissionierung führten zu einer wesentlich höheren Effizienz. Da jede Palette bei jeder Bewegung vom Scanner verfolgt wird, sind Lagerbestand und kompletter Fertigwarenbestand stets aktuell und unter Kontrolle. Durch die Neuorganisation der Supply-Chain ließ sich alleine bei Siemens Cordless-Produkten die durchschnittliche Lieferzeit von 30 auf fünf Tage verringern. Außerdem konnten die Lagerkosten um 23 % reduziert werden.
Edgar Lange Fachjournalist in Düsseldorf
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