Know-how aus einer Hand garantierte geschlossenen Automationssystemen Fehlerfreiheit und Funktionstüchtigkeit. Offene, heterogene Projekte sind da viel komplizierter. Die Zertifizierungsinitiative von ABB kommt also zur rechten Zeit. Vom Plug&Play-Gedanken bei Sensoren, Antrieben oder Steuerungen, wie vom Gros der Anlagenbauer gefordert, ist die Branche weit entfernt. Seit in Automatisierungssystemen die Informationstechnologien den Ton angeben, hat der Aufwand für die Inbetriebnahme einer Anlage eher zu- als abgenommen. Denn trotz aller Bemühungen um offene und transparente Technik: Ethernet ist nicht Ethernet, Profibus nicht Profibus. Zu komplex sind die Leistungsanforderungen, zu verwirrend die Datenprotokolle. Nur getesteten und für gut befundenen Geräten erteilt ABB das Label „Industrial-IT“. Das ist gut so, denn dadurch wird erkennbar, dass die Spezifikationen zu einer echten Kommunikationsfähigkeit untereinander führen – und nicht zu einer Fehlfunktion. ABB will diesen Service auch Fremdherstellern anbieten. Zu erwarten ist aber, dass der Vorstoß auch dazu dient, die eigenen Produktdivisionen auf Kompatibilitätskurs zu bringen.
Werner Möller – ia-redaktion@t-online.de
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