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IT-Techniken sorgen für Umbruch

SPS/IPC/Drives ‘99
IT-Techniken sorgen für Umbruch

IT-Techniken sorgen für Umbruch
Der verstärkte Einzug von Techniken aus der IT-Welt trägt Spannung in die Automatisierungtechnik, wie auch die SPS/IPC/ Drives in Nürnberg zeigen wird (Bild: Mesago)
Vom 23. bis 25. November dreht sich auf dem Nürnberger Messegelände alles um die Automatisierungstechnik. Mit einem erweiterten Blickwinkel auf IT-Techniken steht auch der Wendepunkt in der Kommunikation zur Diskussion.

Von unserem Redaktionsmitglied Werner Möller

Die Automatisierungsbranche gönnt sich in diesem Messeherbst keine Auszeit. Nach der Interkama trifft sich jetzt die Branche vom 23. bis 25. November auf der SPS/ IPC/Drives ’99, einer innovativen, lebendigen und nicht zuletzt erfolgreichen Veranstaltung. Die Automatisierungsmesse hat sich in den letzten Jahren von einer regional verankerten Veranstaltung zu einem wichtigen Branchentreff entwickelt. „Damit präsentiert sich die Automation mit ihrer hohen Innovationsgeschwindigkeit im wesentlichen an zwei Messeplätzen in Deutschland“, unterstreicht Wolfgang Tondasch. „Zum einen im Frühjahr in Hannover als Weltinformationsschau und zum anderen im Spät-herbst in Nürnberg als Special-Interest-Messe“, kommentiert der Geschäftsführer der Matsushita Automation Controls Deutschland GmbH, Holzkirchen, und Vorsitzender des Ausstellerbeirates der SPS/IPC/Drives weiter.
Bedingt durch das überdurchschnittliche Wachstum der Veranstaltung und der verkehrsgünstigen Lage des Messestandortes Nürnberg ist die SPS/IPC/Drives auch für Besucher aus den rasant wachsenden Märkten in Südost- und Mitteleuropa von großem Interesse. Die dreitägige Messe wird wie gewohnt durch den parallel stattfindenden Kongress und ein umfangreiches Begleitprogramm ergänzt.
Nachdem im letzten Jahr Themen wie Embedded-Betriebssysteme, Windows CE, Visualisierung, oder Netzwerke und vor allen Dingen die Sensortechniken im Fokus der Ausstellung standen, werden in diesem Jahr auch Bildverarbeitungssysteme, Antriebe und deren Regelung, Sicherheitssteuerungen und Bausteine sowie mechanische Baugruppen zur Unterbringung all dieser Automatisierungskomponenten wichtige Akzente setzen.
Ein ganz relevanter Aspekt in Nürnberg ist der parallel laufende Kongreß. In mehr als 90 Fachvorträgen ist der kreative Dialog über die neuesten Trends sichergestellt. Thematische Brisanz bergen Tutorials und Diskussionsforen zu Themen wie Kommunikationstechnik, Industrial Ethernet oder Software. Es wird nicht mehr die spezialisierte Software auf der eigens für diesen Zweck entwickelten Hardware eingesetzt. „Standard-PC mit Standard-Betriebssystemen samt angepaßter Industrie-Software lautet die heutige Erfolgsformel. Diese Gleichheit kommt aus der klassischen Datenverarbeitung der Bürowelt. Es werden allerdings in der heutigen Automatisierungstechnik nicht „weitere neue“ Varianten eines Programmes oder einer Software eingesetzt. Vielmehr wird mit dem Einsatz von Informationstechnologien (IT) in der Automatisierungstechnik eine neue „Denkwelt“ propagiert. Zyklisch ablaufende Programme werden, meist in größeren Projekten, durch ereignisgesteuerte abgelöst, die wiederum objektorientiert programmiert sind.
Industrielle Vernetzung durch Ethernet oder Industriebus
Ethernet-basierte Netze bieten eine völlig neue Möglichkeit: die Automatisierung ohne Hierarchie. Dies löst die Kommunikationsbarrieren innerhalb der Steuerungswelt. Programm und Daten der Produktlinie können als Einheit betrachtet werden, egal wieviele Steuerungen und Endgeräte physikalisch beteiligt sind. Zur Wartung kann ein PC an beliebiger Stelle eingeklinkt, oder eine Fernwartung über Intranet oder Internet ausgeführt werden.
Das Internet kommt immer mehr ins Spiel. Die Produktionsdaten einer Anlage werden weltweit via Internet zur Verfügung stehen
Benötigte Software, aktuellste Informationen oder Fehlerkorrekturen laden Kunden kurzfristig aus dem Internet herunter.
Die Hinwendung zum Internet unterstreicht auch die Feldbus-Diskussion, die weiter in den Hintergrund tritt. Hier scheint sich Ethernet – oder vielmehr TCP/IP – als Standard für die Kommunikation durchzusetzen.
Trotz der prinzipiellen Möglichkeit, das Ethernet bis direkt zum Sensor oder Aktor zu führen, sprechen auch Gründe gegen diese Lösung. Die Anschlußkosten sind heute für einfache Sensoren noch zu hoch, und es fehlen Definitionen auf der Anwenderschicht, die eine Zusammenarbeit von Komponenten verschiedener Hersteller ermöglichen. Hier bieten die etablierten Feldbusse (noch) die kostengünstigere Lösung. Für viele Automatisierungsbereiche gibt es außerdem maßgeschneiderte Feldbuslösungen.
Dennoch wird es spannend, wie die unterschiedlichen Unternehmen mit ihren Nutzerorganisationen für gängigen Feldbusse auf diese differenzierten Marktanforderungen reagieren werden. Can-Promotor Holger Zeltwanger erklärte schon vor einigen Jahren, daß der Sinn einer Nutzerorganisation verfalle, wenn die Bustechnologie sich am Markt etabliert hat. Die CiA (Can in Automation), Nürnberg, organisiert deshalb erstmals keine Gemeinschaftsstände mehr. Ein reduzierter Stand mit Informationen für Can muß genügen. Die Interbus- und Profibus-Nutzerorganisationen reagieren da anders. Sie wollen die Ethernet-Bedrohung in eine Chance ummünzen. Im Profibus-Konzept jedenfalls ist Ethernet fester Vernetzungsteil im Leitebenensegment. Auch Phoenix Contact will nach Angaben seiner Nutzerorganisation noch massiv in die Weiterentwicklung des Interbus investieren. Nur Wolfram Kreß, Leiter des Bereichs Automatisierung bei Phoenix Contact in Blomberg, zeichnete einen erweiterten Weg auf und kündigte eine „komplett neue Busarchitektur auf Basis von Ethernet an, bei der die Wiederverwendbarkeit von bisherigen Technologien keine Rolle spielt“.
Firmengründung: Chancen für junge Unternehmen
Mit dem Gemeinschaftsstand „Junge Unternehmen in der Automatisierung“ wurde auch in diesem Jahr die Möglichkeit geschaffen, daß sich junge Unternehmen für einen reduzierten Preis mit ihren innovativen Produkten den Messebesuchern präsentieren können.
Ethernet: Vom Büro in die Fabrik
Im Officebereich schon lange eingeführt, etabliert sich das Ethernet jetzt auch in der Automatisierung. Der Gedanke ist bestechend, Ethernet von der Leitebene, in der es heute schon dominiert, bis hinunter zu Sensor und Aktor zu verwenden. Ethernet, auf dem das durch die Internet-Technologie weltweit verbreitete TCP/IP-Netzwerkprotokoll aufsetzt, ermöglicht eine durchgängige Kommunikation, im Bedarfsfall über das Internet sogar weltweit.
Dadurch bieten sich völlig neue Möglichkeiten: Automatisierung ohne Hierarchie, Kommunikations-barrieren fallen, Programme können parallel zum Anlagenbau getestet werden.
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