Noch ist das Ethernet weit davon entfernt, als einzige Datenautobahn automatisierte Produktionsunternehmen zu durchziehen. Doch die Unternehmen Cisco und Harting zeigen auf der Sonderveranstaltung Automation IT in Halle 17 durchgängige Ethernet-Vernetzung.
Von unserem Redaktionsmitglied Werner Möller
Wie so oft, wenn es um das Setzen von technologischen Marksteinen geht, ist die Automobilindustrie mit im Boot. So auch bei der Forderung, durchgängige IT-Lösungen zu schaffen, die es erlauben, Daten leicht zwischen der Produktions- und der Business-Ebene auszutauschen – bidirektional natürlich. Dabei sprechen die Automobilisten von Shop Floor to Top Floor. Dass der Einzug der Ethernet-Technologie keine Revolution darstellt, sondern eine Evolution, macht auch Christian Schwaiger, Manager Business Development bei Cisco Systems GmbH aus Hallbergmoos (Halle 17, B40) deutlich: „Der Übergang von einer heterogenen Netzwerktechnik auf eine homogene Ethernet-Lösung erfordert in jedem Fall eine längerfristige Migrationsstrategie. Es ist nämlich nicht möglich, die bestehenden Systeme in einer produktionsfreien Schicht auf eine neue Technologie umzustellen.“
Es ist auch nicht ratsam, bestehende Anlagen in einem Schritt auf Ethernet-Technologie umzurüsten. Hier will Schwaiger eher bestehende Produktionssysteme mit ihren Bus- und Steuerungssystemen in eine neu entstehende Infrastruktur einbinden. Über Knotenpunkte könnten nach und nach bestehende Anlagen in die neue Ethernet-Topologie integriert werden.
Den weitaus wichtigsten Grund für ein Umsteigen in der Netzwerktechnik sieht Christian Schwaiger allerdings darin, dass das Ethernet dem Zusammenwirken der Business-IT mit den Automatisierungssystemen neue Möglichkeiten eröffnet. Schwaiger: „Die Kommunikation mit Zulieferern oder Wiederverkäufern kann mit Hilfe des Industrial Ethernet bis in die Fabrikhallen hinein erweitert werden. Zugleich tritt er Befürchtungen entgegen, das Industrial Ethernet würde die Inbetriebnahme neuer Anlagen erschweren. Schon heute gäbe es vorkonfigurierte Switches, die völlig problemlos in bestehende Anlagen integriert werden können. „Hinzu kommen Switches, die einen herausnehmbaren Speicher enthalten, der beim Austausch eines Gerätes in ein baugleiches Ersatzgerät verpflanzt werden kann“, so Schwaiger. Damit sei es möglich, Switches im Fall einer Störung minutenschnell und ohne Konfigurationsaufwand zu ersetzen.
Die Vorreiter des Industrial Ethernet standen noch in der Kritik, allein die Steckverbindungen würden dem rauen Einsatzbedingungen nicht gerecht. Hier beginnt in der Sonderveranstaltung Automation IT der Part des Steckverbinderherstellers
Harting Deutschland GmbH & Co. KG aus Minden (Halle 17, B40). Wenngleich noch nicht alle Anforderungen umgesetzt sind, die die neue Technologie an die Verbindungstechnik stellt, verfügt Harting bereits über ein breites Programm an industrietauglichen Steckverbindern für IT und Automation. Dass diese Steckverbinder auch in hohen Schutzklassen zur Verfügung stehen, ist ein klares Indiz für das Vorrücken der Ethernet-Technologie in die Shop Floors. Wulf Padecken von Harting stellt in diesem Zusammenhang fest: „Für uns stellen neue Systemlösungen für die Automatisierung – im Bereich Connectivity sowie auch bei Netzwerken – das Rückgrat der zukünftigen Automatisierung dar.“
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