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„Je härter und zäher das Material, desto größer sind die Vorteile“

Willy Degen, Chef des gleichnamigen Unternehmens, über das Grindturn-Verfahren
„Je härter und zäher das Material, desto größer sind die Vorteile“

„Je härter und zäher das Material, desto größer sind die Vorteile“
Willy Degen ist Gründer und Geschäftsführer der Willy Degen GmbH & Co. KG in Schömberg-Schörzingen: „Wir verkaufen einen kompletten Prozess, durch den die Drehteilefertigung in Deutschland wieder wettbewerbsfähig wird.“
Mit der Formschleifmaschine Grindturn will das Familienunternehmen Degen die Fertigung von Drehteilen revolutionieren. Die Taktzeit soll um Faktor zwei bis zehn kürzer ausfallen als auf Drehzentren. Besonders bei schwer zerspanbaren Werkstoffen bietet das Verfahren Vorteile.

Das Interview führte Haider Willrett haider.willrett@konradin.de

Herr Degen, was hat Sie veranlasst, das Profilschleifverfahren Grindturn zu entwickeln?
Vor gut vier Jahren hatte ich die Idee, das Prinzip des Hochgeschwindigkeitsschleifens auf die Drehteilefertigung zu übertragen. Ich war von der hohen Wirtschaftlichkeit des Verfahrens überzeugt. Vor etwa zwei Jahren haben wir die ersten Prototypen bei zwei großen Automobilzulieferern installiert und dann kontinuierlich weiterentwickelt. Letzten Sommer war die Maschine serienreif. Die Vermarktung begann im Oktober. Seither haben wir acht Exemplare fest verkauft und auf mehr als 25 Optionen.
Haben Sie als kleines Familienunternehmen überhaupt die Kapazität, Maschinen in größeren Stückzahlen zu bauen und den erforderlichen Service sicherzustellen?
Wir kooperieren mit sechs Unternehmen, die uns fertige Komponenten liefern. Bei uns erfolgen Montage und Abnahme. Außerdem wollen wir unser Personal in den nächsten Monaten aufstocken, so dass wir bis zu zehn Grindturns im Monat produzieren können.
Welche Vorteile bietet das Prinzip gegenüber dem Drehen?
Abhängig von Werkstück und Material ist die Taktzeit um Faktor zwei bis zehn kürzer als beim Drehen. Dazu fällt die Einrichtzeit erheblich kürzer aus. Weil nur Schleifstaub entsteht, haben wir nicht mit langen Spänen zu kämpfen. Auch Werkzeugbruch ist kein Thema, was wiederum die Prozesssicherheit im mannlosen Betrieb steigert. Beim Bearbeiten schwer zerspanbarer Werkstoffe liegt die Verfügbarkeit der Maschine bei rund 98 Prozent.
Für welche Teile eignet sich das Verfahren?
Für alle Drehteile ohne Innenbearbeitung und Hinterschneidungen. Und zwar sowohl für Stangenmaterial als auch Zuführteile. Von der Werkstoffseite her bearbeitet die Grindturn vom St 37 bis zum hochvergüteten Werkzeugstahl alles. Je härter und zäher das Material, umso besser. Bei normal zerspanbaren Stählen reicht die Standmenge bis zu 300 000 Teilen, bei gehärtetem Material mit mehr als 59 HRC haben wir bereits über 1 000 000 Teile mit einer Schleifscheibe gefertigt. Die teilespezifische Scheibe rechnet sich nach etwa 60 000 bis 70 000 Teilen.
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