Auch wenn die Verlagerung von Jobs ins Ausland heimische Arbeitsplätze sichern soll – der Schwund von Industriejobs in Deutschland lässt immer mehr Wirtschaftslenker über die Folgen des Aderlasses nachdenken. Porsche-Chef Wendelin Wiedeking etwa fordert von Unternehmen mehr gesellschaftliche Verantwortung, was für ihn gleichbedeutend ist, industrielle Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen. Das sieht der neue VDMA-Präsident Dr. Dieter Brucklacher genauso. Im Exklusiv-Interview auf S. 18 nennt der Unternehmer von der Ostalb das Thema Verantwortung als wichtigstes Ziel seiner Amtszeit. In den Mittelpunkt rückt er die Verantwortung der Unternehmer für ihren Betrieb, für die Arbeitnehmer und für den Standort.
Wenn – wie den deutschen Werkzeug- und Formenbauern – Auftraggeber abwandern, ist die Konkurrenzfähigkeit auch mit Blick auf die internationale Preislage sicherzustellen. Die notwendige Kostensenkung von kurzfristig 20 % sei zu schaffen, „wenn die Arbeitsmoral von ganz oben bis ganz unten stimmt“, ruft Willi Schmid, Geschäftsführer des Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbau e.V. (S. 26) zur Solidarität auf.
Andererseits werden die Werkzeugbauer verstärkt Entwicklungspartnerschaften mit Designern und Ingenieurdienstleistern bilden müssen. Diese Komplexität ist eine Chance für den Standort, meint Redakteur Michael Corban, der dieses Thema auf der Branchenleitmesse recherchiert hat (S. 27). Dort breitete sich das komplexe Netzwerk aus, in dem alle Beteiligten ein Team bilden. Wege zur Zukunftssicherung will auch das Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquium 2005 aufzeigen (S. 6). Dabei wird klar: Es besteht keineswegs ein Automatismus hin zur Verlagerung in Billiglohnländer.
Dietmar Kieser
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