Von der Umweltdiskussion werden die deutschen Automobilproduzenten in schöner Regelmäßigkeit überrollt. So war es schon bei der Einführung des bleifreien Benzin und in jüngerer Zeit muss man nur an die Themen Russfilter und Hybridantriebe erinnern. Da agieren manche Wettbewerber pfiffiger, sehen die Chancen und nicht nur die Gefahren der Klimadebatte für ihr Unternehmen – oder aber vermarkten sich einfach besser. Dabei haben die hiesigen Automobilbauer in Sachen Abgasemissionen und Kraftstoffeffizienz interessante Lösungen in petto, die einen Vergleich absolut nicht zu scheuen brauchen, wie das vorliegende Heft aufzeigt.
Vielleicht wäre es einfach besser, derartige Technologien aktiver zu vermarkten als auf die Verunsicherung der Kunden wegen der Klimadebatte, höheren Spritpreisen oder möglichen Fahrverboten durch die Feinstaubbelastung abzuheben. Mehr produktive Vorschläge als Kritik, mehr Lösungen als Schwarzmalerei sind notwendig, schlicht konstruktive Mitarbeit seitens der Verbände statt nur klassische Lobbyarbeit. Gefordert sind jedoch nicht in erster Linie die Politik, wie VDA-Präsident Wissmann betont, sondern die Automobilbauer selbst. Nur sie sind in der Lage mit modernen Technologien den Kraftstoffverbrauch weiter zu senken und die Abgasemissionen zu minimieren. Nicht einzusehen ist zudem der Ruf nach Subventionen für umwelt schonende Technologien im Automobil seitens des Gesetzgebers sprich Steuerzahlers. Warum eigentlich müssen immer finanzielle Anreize herhalten, um die Umwelt zu schonen? Da wäre es sicherlich sinnvoller, weitere Entwicklungskapazitäten in abgasarme und umweltverträglichere Antriebe zu stecken als in immer höhere Leistungen und manch überflüssiges Komfort-Feature.
Eine Chance dafür bietet sich den deutschen Automobilbauern auf der IAA – ohne den „Spaß am Fahren“ zu vernachlässigen. Warten wir es ab, ob diese Chance genutzt wird oder wieder nur Leistung und Show im Fokus stehen. Die Zeichen dafür stehen gut.
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