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Kein Verschnaufen für die Umrichter-Hersteller

Antriebs-/Fluidtechnik: Umsatzrückgang ist bereits Vergangenheit
Kein Verschnaufen für die Umrichter-Hersteller

Kein Verschnaufen für  die Umrichter-Hersteller
Sicherheitstechnik im Antrieb ist ein großes Thema für die Hersteller. Ihre Lösungen müssen den Anforderungen entsprechen, die für Steuerungen bereits festgelegt wurden (Bild: Bosch Rexroth)
Intelligente Antriebe sind super – nur wissen das nicht alle potenziellen Anwender. Sonst gäbe es laut einer Studie von Frost & Sullivan noch mehr Wachstum in diesem Bereich. Aber auch so stehen die Antriebs- und Fluidtechniker besser da, als viele Meldungen vermuten lassen.

Die Flaute nutzen, um die Entwicklung neuer Produkte voranzutreiben? Davon kann bei den Herstellern von Antriebsstromrichtern gar nicht die Rede sein, denn sie bekommen keine Pause. Obwohl der ZVEI e. V., Frankfurt/M., für das Geschäft mit Produkten und Systemen der elektrischen Antriebstechnik insgesamt ein Minus von 5 % für das Jahr 2002 meldet, war bei den Umrichtern eine rege Nachfrage zu verzeichnen – bereits für das dritte Quartal in Folge. Sowohl im In- als auch im Ausland lagen die Zuwachsraten demnach seit Herbst 2002 im zweistelligen Bereich. Insgesamt erreichte dieses Segment im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 891 Mio. Euro. Als Hauptanwendungsgebiete nennt Werner Blaß, Geschäftsführer des Fachbereiches Elektrische Antriebe im ZVEI, die Motion-Control-Einsätze in der Automatisierung von Fertigungsprozessen und Werkzeugmaschinen. Daneben wachse das Interesse an elektronischen Drehzahlregelungen, die mit dem Ziel verwendet werden, den Energieverbrauch zu reduzieren.

Gerade für intelligente Antriebe, die eine Steuerung ersetzen können und somit Kostenvorteile versprechen, sehen die Unternehmensberater von Frost & Sullivan, Frankfurt/M., einen hohen Wettbewerbsdruck. Die Fähigkeiten der Produkte sind aus ihrer Sicht aber noch nicht gut genug bekannt – das sei das größte Wachstumshindernis auf einem vielversprechenden Markt. Vor diesem Hintergrund wetteifern die Entwickler darin, dem Anwender gerade ihre Antriebe schmackhaft zu machen: mit einfacher Inbetriebnahme, mit Software-Paketen, die mechanische Maschinenelemente überflüssig machen sollen, sowie mit integrierten Steuerungsfunktionen.
Zu diesen gehört auch das Überwachen der Sicherheit in der Maschine. „Die Sicherheitstechnik ist für die nächsten drei bis vier Jahre ein Riesenthema“, sagt beispielsweise Armin Schlenk, Produktmanager beim Offenburger Geschäftsbereich EMD der Parker Hannifin GmbH. Wenn die Antriebe Aufgaben der Steuerung übernehmen, müssen sie auch Vorschriften erfüllen, die für diese Produkte gelten. Im Sicherheitsbereich ist das beispielsweise die europaweit gültige Norm EN 954-1. In seine Compax3-Antriebe hat Parker standardmäßig bereits die Funktion „Sicherheitshalt“ und „Wiederanlaufsperre“ integriert – die Zertifizierung nach der Norm erfolgt laut Schlenk in Kürze. Integrierte Sicherheit bietet die Bosch Rexroth AG, Lohr am Main, für ihre Indradrive-Antriebe. Ohne zusätzliche Hardware oder einen Umweg über die zentrale Steuerung sollen sie die Bediener schützen. Die Berger Lahr GmbH & Co. KG, Lahr, beantwortet die Frage nach Sicherheit in der Maschine mit ihrem Safety Monitor Modul (Sam), das die Servo- und Schrittmotorsysteme der Twin-Line-Familie ergänzt. Bei Not-Aus schaltet es die Energiezufuhr für den Motor ab und bremst ihn sicher.
Das Know-how in Elektronik und Software entscheidet heute allerdings auch bei klassischen maschinenbaulichen Produkten über den Erfolg. „Beispielsweise finden Sie Sensoren und Auswerteelektronik auch in Wälzlagersystemen“, so VDMA-Mitarbeiter Dirk Decker. Beim Umsatzwachstum rechnet der Fachverband Antriebstechnik im VDMA noch mit einer schwarzen Null für das Jahr 2003: Insgesamt stabilisiere sich die Branche voraussichtlich bei etwa 9,1 Mrd. Euro.
Die größten Hoffnungen setzten die Hersteller auf den chinesischen Markt. „Sowohl für die Antriebs- als auch für die Fluidtechnik erwarten wir hier Wachstumsraten von über 30 Prozent“, so Decker. Seit die Probleme mit der Lungenkrankheit SARS offiziell als beendet gelten, zeichne sich ein großer Nachholbedarf ab: Einige Maschinenbaumessen seien bereits von dem ursprünglich geplanten Frühjahrstermin auf den Herbst oder in den Dezember verschoben worden. „Und viele Unternehmen unserer mittelständisch geprägten Branche zeigen großes Interesse“, fasst der VDMA-Experte zusammen.
Schon jetzt haben die Fluidtechniker – bei einem Gesamtumsatz von rund 4 Mrd. Euro – ihre Einschätzung korrigiert und beim Wachstum die schwarze Null vom April durch ein erwartetes Plus von etwa 1 % ersetzt. Einen Lichtblick gibt es auch für die elektrische Antriebstechnik: Die positive Entwicklung in den Bereichen Großmaschinen, Elektronik und Automobilzulieferung lässt nach Angaben der ZVEI-Experten darauf hoffen, dass für das gesamte Jahr 2003 sogar wieder ein leichtes Wachstum zu sehen sein könnte. op
Mittelständler mit großem Interesse am chinesischen Markt
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