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Keine Hardware ohne Software-Absicherung

Audis Werkzeugbau sucht die Zukunft in der Digitalisierung
Keine Hardware ohne Software-Absicherung

Keine Hardware ohne Software-Absicherung
Teilautomatisch erzeugte NC-Programme und Betriebsmittelkonstruktionen erhöhen die Sicherheit und das Fertigungstempo: Das Programm „Speed“ beschreibt bei Audi die Schritte, über die der komplette Werkzeugbau bis hin zur Fertigung digitalisiert und effizienter gestaltet werden soll (Bild: Audi)
Konzernzugehörigkeit schützt weder vor internationalem Vergleich noch vor Preisdruck: Audis Werkzeugbausparte will über das Effizienzprogramm Speed auf lange Sicht im Rennen bleiben.

„Speed“ lasse sich mit dem Boxenstopp beim Autorennen vergleichen, sagt Hubert Waltl, Werkzeugbauchef der Ingolstädter Audi AG: „Nur wenn die Abläufe absolut synchron sind, bekommt das Team sein Auto auch schnell wieder auf die Strecke.“ Als Reaktion auf den Druck weltweiter Überkapazität und Fertigungskompetenzen gerade in Niedriglohnländern hat Audi das Effizienzprogramm soeben aufgelegt. Ziel ist, die Traditionsbranche Werkzeugbau weiter im Rennen zu halten.

So seien seit 2001 die Marktpreise im Werkzeugbau um bis zu 50 % eingebrochen. Parallel dazu hätten die Anforderungen im Automobilbereich fast reziprok zugenommen, berichtet Waltl. Speziell bei Audi sei die Zahl der Fahrzeugvarianten seit 1994 von sieben auf 22 Modelle angewachsen und werde in den nächsten Jahren weiter deutlich steigen.
Sein Werkzeugbau stelle einen kompletten Seitenwandrahmen-Werkzeugsatz heute binnen sechs Monaten her, was gegenüber 1996 einer Verkürzung um 60 % entspreche. Zudem habe man die Fertigungskosten dafür in den vergangenen vier Jahren um 30 % gesenkt. Allein dies reiche aber nicht aus, um international auf Dauer zu bestehen.
Deshalb bedeutet das Programm Speed für Waltls Werkzeugbau das simultane, effiziente Arbeiten auf verschiedenen Ebenen – vergleichbar also vorgenannten Boxenstopps. Erste Ebene ist die Standardisierung von Einzelprozessen im Werkzeugaufbau sowie von Produkten wie etwa in der Falztechnik. Zweiter Bestandteil ist die digitale Abbildung von Prozessketten im Werkzeug- und Anlagenbau sowie in der Maschinen- und Messtechnik. Durch das teilautomatische Erzeugen von NC-Programmen und Konstruktionen sollen die Sicherheit wie auch das Fertigungstempo erhöht werden. Grundlage ist jeweils, dass ohne Software-Absicherung keine Hardware gefertigt wird. Alle Projekte nebst damit verbundenen Prozessketten sollen über eine digitale Werkstattsteuerung inklusive Kostenverfolgung koordiniert werden. Audi sehe in der weiteren Digitalisierung die Zukunft des Werkzeugbaus, betont Hubert Waltl. Speed ist dabei das programmatische Mittel zum Zweck. fi

Audi-Werkzeugbau in Zahlen:
Standorte: Ingolstadt, Neckarsulm, Györ (Ungarn), Barcelona (Spanien)
Mitarbeiter: gesamt: 1405
Umsatz 2004: 290 Mio. Euro
Produktionsfläche: Ingolstadt 27 000 m2
Neckarsulm 15 000 m2
Györ 18 000 m2
Gesamtkapazität: Maschinentechnik 450 000 h/a
Werkzeugbau 840 000 h/a
Anlagen- & Vorrichtungsbau 360 000 h/a
Kleinserienfertigung 50 000 h/a
Kunden: Audi AG, Bentley, Volkswagen, Lamborghini, Seat, Skoda
Produktionsprogramm:
Umformwerkzeuge für Automobilaußenhaut-Teile aus Aluminium sowie verzinktem und hochfestem Stahlblech, komplette Karosseriebau-Anlagen, Vorrichtungen, Falztechnik, Meisterböcke, Kleinserienteile, Vorserienpressteile, Warmumformung, Vorrichtungen
Zertifizierung:
Im Mai 1999 wurde der Audi-Werkzeugbau als erster Werkzeugbau weltweit nach der Richtlinie 6.4 des Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) vom TÜV Süddeutschland zertifiziert
Aktuelle Zertifizierungen:
DIN ISO 9001:2000; VDA 6.4
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