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Keine leichte Aufgabe

MES in der Prozessindustrie einführen
Keine leichte Aufgabe

MES-Lösungen optimieren Produktionsabläufe durch verbesserte Planung und Termintreue. Doch die Chemie tut sich schwerer. Grund ist, dass die Lösungen Integrationsprojekte sind und extrem kundenspezifisch ausgeführt werden.

Von unserem Redaktionsmitglied Werner Möller ia-redaktion@t-online.de

Aus der Fertigungsindustrie sind MES-Systeme (Manufacturing Execution Systems) schon nicht mehr wegzudenken. Zunehmend treten auch in den Prozessindustrien diese Anforderungen zutage. „Das Umsetzen erfolgt jedoch zur Zeit noch etwas zögerlich“, erklärt Hans-Dieter Rulla. Der Produktmanager MES-Lösungen bei der ABB Automation GmbH in Frankfurt/M nennt als Grund für das langsame Vordringen, dass betriebliche Planungsziele und Funktionen genauso sorgfältig beachtet werden wie datentechnische Gegebenheiten. „Dies erfordere ein sehr breites Spektrum an technischem Detailwissen“, weiß Rulla zu berichten.
Bei der Auswahl muss die Frage geklärt werden, ob die Prozesse automatisiert und welche Typen von Automatisierungssystemen oder Geräten im Einsatz sind. An ein MES bestehen wesentliche Unterschiede, je nachdem, ob der Prozess lediglich mit einem Steuerungssystem (SPS), einem Leitsystem (PLS) mit integrierten Batch-System oder nur mit Einzelgeräten ausgerüstet ist. Die Systeme müssen in jedem Fall mit dem MES verbunden werden. Hier stehen an erster Stelle standardisierte Schnittstellen wie OPC und Profibus zur Verfügung. „Leider existieren solche Standards noch nicht in anwendbarer Form für Batch-Systeme. Hier muss auf proprietäre Schnittstellen zugegriffen werden, wodurch sich die Auswahl bei den MES-Produkten begrenzt“, erklärt Rulla.
Mittlerweile betrachtet die Chemie einzelne Produktionsanlagen im Verbund mit Zulieferern und Kunden (Wertschöpfungskette). Durch diesen Trend wird eine informationstechnische Anbindung der Produktionsanlagen an die Warenwirtschaft erforderlich. „Die Nachfrage der Anwender nimmt deutlich zu und damit auch die Bereitschaft der Lieferanten, in die Entwicklung von MES zu investieren“, so der ABB-Experte. Weitere Entwicklungen werden auf jeden Fall in Richtung Integration mit den ERP-Systemen (Enterprise Ressource Planning), allen voran natürlich SAP, voranschreiten, dessen ist sich Rulla sicher. Nicht alle Betriebe werden auf den SAP-Zug aufspringen, nicht selten sind auch proprietäre Lösungen anzutreffen. Für die PLS-Hersteller bedeutet dies, dass flexible Werkzeuge nötig sind, mit deren Hilfe sowohl die Kommunikation zu dem ERP als auch die Modellierung der Geschäftsprozesse, welche zwischen ERP und PLS erforderlich sind, in den Griff zu bekommen sind. Hier existieren bereits einige Lösungen wie zum Beispiel Microsoft Biztalk-Server, IBM Websphere oder SAP Net-Weaver.
Daneben setzt natürlich auch eine Entwicklung von seiten der ERP-Anbieter ein, die Module entwickeln, die auch Teile der Betriebsführung übernehmen können. Ist aber eine „Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit“ gefragt, wird die Sache schon kritischer, gleiches gilt für die Reaktionsgeschwindigkeit. Hier haben die originären MES klare Vorteile.
Die meisten PLS-Hersteller bieten auch MES oder MES-ähnliche Systemerweiterungen an. Rulla warnt jedoch, dass nicht überall darauf geachtet wird, auch Fremdsysteme mit einbinden zu können. Dafür gäbe es unterschiedliche Gründe, möglicherweise soll dem Wettbewerb der Einstieg ins „eigene Haus“ erschwert werden. Die Kehrseite ist aber, dass man sich so auch ausgrenzt für den Verbund mit existierender Infrastruktur.
Hohe Automatisierungs- Intelligenz von Batch- Systemen erleichtern MES
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