Nicht überall hat sich herumgesprochen, dass Keramik ein enormes Leistungssteigerungs-Potenzial für hochbelastete Bauteile hat. Um das Informationsdefizit aufzuholen, zeigen die Anbieter Flagge in Hannover.
„600 Quadratmeter für die Keramik – das ist ein neuer Rekord“, freut sich Dr. Michael Zins, Geschäftsführer der Technologie-Agentur Struktur-Keramik (Task) GmbH, Dresden. Das Besondere daran: Die Branche hat ein Messekonzept mit zwei großen Gemeinschaftsständen entwickelt, das nicht zuletzt dem Besucher sehr entgegenkommt. Schnell findet er einen Ansprechpartner mit Gesamt-Überblick, der ihn allgemein über den Einsatz von Keramik berät – oder bei Bedarf gezielt an den richtigen Spezialanbieter weiter verweist, selbst wenn dieser nicht auf die Subcontracting gekommen sein sollte. Das spart Zeit und Nerven und schützt davor, zufällig an den falschen Industriepartner zu geraten.
Allein am Task-Stand stellen 21 Unternehmen und Institute aus (Halle 5, Stand G44/F44), darunter der Fraunhofer-Verbund Hochleistungskeramik, zwei Rohstofflieferanten und der Beschichtungsspezialist Pallas GmbH & Co. KG aus Würselen. Beim Verband der Keramischen Industrie (VKI), Selb, beteiligen sich noch einmal 12 Firmen (Halle 5, Stand E44), wie Dr. Zins vorrechnet. Nur sechs Keramikspezialisten haben sich für eigene Ausstellungsbereiche entschieden.
Das geballte Auftreten der Branche hat seinen Grund. Die Auftragsbücher sind voll. „Trotzdem haben wir erst einen Bruchteil der potenziellen Anwender erreicht“, meint Zins. „Die Märkte gehen der Keramik nicht so schnell aus.“ Vielen Fachleuten in der Technik sei immer noch nicht bewusst, welches Potenzial der Werkstoff für Bauteile biete, die durch Abrasion, Korrosion oder hohe Temperaturen extrem beansprucht sind. Dabei ist es einfacher geworden, das High-Tech-Material einzusetzen: „Die Keramiker wagen sich an immer komplexere Entwicklungen. Und immer öfter arbeiten sie mit kleineren Firmen zusammen.“
Beispiele für komplexere Anwendungen sind Düsen, Kolben und Dosiereinheiten. Oft übernehmen die Hersteller selbst die Weiterverarbeitung der Teile, indem sie etwa keramische Laufbüchsen in Metallgehäuse einpressen.
Große Fortschritte gibt es beim Spritzguss. „Alleine auf unserem Stand sind zwölf Spritzgießer vertreten“, sagt Task-Chef Michael Zins. „Diese rationelle Technik macht die Serienfertigung auch kleineren Unternehmen zugänglich.“
Traditionsgemäß füllt Zins seine Vitrinen mit Highlights. Diesmal ist ein keramisches Umformwerkzeug dabei, mit dem sich Mikrostrukturen in Glas einprägen lassen. Und ein flexibler Rohrkrümmer, der innen mit konischen Keramikrohr-Segmenten ausgekleidet ist, um abrasive Güter wie ein Schlauch zu transportieren. os
Keramik-Teile werden spritzgegossen
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