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Kombination aus verschiedenen Mechanismen

Absaugsystem für die flexible Nass- und Trockenbearbeitung
Kombination aus verschiedenen Mechanismen

Kombination aus verschiedenen Mechanismen
Die zylindrischen Vorabscheider sind in das Abluftsystem integriert, welches oberhalb der Bearbeitungszentren zum zentralen Nebelabscheider führt (Bild: Handte)
Der Wechsel zwischen Nass- und Trockenbearbeitung auf Bearbeitungszentren ist eine Herausforderung für das nachgelagerte Absaugsystem. Handte Umwelttechnik hat eine kombinierte Lösung entwickelt, die Kühlschmierstoffnebel und Stäube gleichermaßen abscheidet.

John Großpietsch ist Fachjournalist in Zell

Aus Kostengründen werden in jüngster Zeit Kühlschmierstoffe (KSS) wie Öle oder Emulsionen reduziert oder teilweise ganz eingespart. Trotz der fortschreitenden Entwicklung in der Trockenbearbeitung kann jedoch auf den Einsatz von KSS gänzlich nicht verzichtet werden. Dies führt dazu, dass Nass- und Trockenbearbeitungen im Mix praktiziert werden. Für die reine Bearbeitung ist das kein Problem. Hohe Anforderungen stellt allerdings die flexible Nass- und Trockenbearbeitung an die nachgeschaltete Absauganlage. Diese muss die unterschiedlichen physikalischen Abscheidemechanismen für KSS-Nebel und Stäube kombinieren.
Bei der Bearbeitung mit KSS werden einerseits Späne und Stäube über den maschinenseitigen Späneaustrag ausgeschwemmt. Im Arbeitsraum der Maschine hingegen entsteht feiner Öl- oder Emulsionsnebel, der abgesaugt werden muss. Eine optimale Absaugung verhindert die Verschleppung der KSS in die Umgebung und trägt so zum Bestandsschutz für Anlagen und Gebäude bei. Ein wesentlicher wirtschaftlicher Faktor ist die Rückgewinnung dieser Stoffe. Zu diesem Zweck wird die Abluft an den Bearbeitungsmaschinen über so genannte Öl- und Emulsionsnebelabscheider geführt. Dies erfolgt meist zentral für mehrere Maschinen über eine Anlage.
In den Abscheidern wird die gesättigte Prozessluft über Filterpackungen geleitet, die mit Metall- und Kunststoffgewirken bestückt sind. Durch die kinematischen und adhäsiven Kräfte wird der KSS-Nebel in größeren Tropfen abgeschieden, die über einen Flüssigkeitssumpf in den Kreislauf zurückfließen. Über mehrere Filterstufen wird eine Feinstabscheidung erreicht, bis die gereinigte Luft über das Dach abgeführt oder in die Halle zurückgeleitet werden kann.
Die bei der Trockenbearbeitung entstehenden Stäube werden üblicherweise über Nassabscheider abgereinigt. Dabei werden die Staubpartikel zunächst mit Waschwasser bedüst. Die entstehenden, staubtragenden Wassertropfen werden anschließend in einem nachgeschalteten Tropfenabscheider über die Fliehkraft an die Gehäusewandung geschleudert und spiralförmig nach unten in einen Wassersumpf geführt. Die gereinigte Luft entweicht über ein so genanntes Tauchrohr.
In Zusammenarbeit mit dem Maschinenhersteller Grob haben die Spezialisten für Abluftreinigung der Handte Umwelttechnik aus Tuttlingen ein kombiniertes System für die flexible Nass- und Trockenbearbeitung entwickelt. Dabei werden in das Abluftsystem so genannte Vorabscheider integriert, die die Prozessluft bedüsen. Allerdings kommt jetzt statt Waschwasser das vorhandene KSS zum Einsatz. Die Stäube aus der Trockenbearbeitung binden sich in KSS-Tröpfchen, die ebenfalls durch die Fliehkraft über die Gehäusewandung nach unten zurück in den Späneaustrag fließen.
Nach oben gelangt lediglich die mit KSS gesättigte Prozessluft in das Abluftsystem und den KSS-Nebelabscheider. Zum Schutz des Rohrleitungssystems erfolgt die Vorabscheidung der Stäube unmittelbar nach der Werkzeugmaschine.
Feinabscheidung über mehrere Filterstufen

Der Hersteller
Die Handte Umwelttechnik GmbH ist Ausrüster und Dienstleister in der Abluftreinigung und Humanisierung von Arbeitsplätzen. Das Unternehmen besteht seit 1889 und wird heute in der vierten Generation durch Jakob Handte geführt. Mit innovativen Entwicklungen und patentierten Erfindungen tragen die absaug- und filtertechnischen Anlagen aus dem schwäbischen Tuttlingen zur Verbesserung der Produktqualität bei. Auch die Arbeitsbedingungen und die Umweltverhältnisse werden in allen Industriezweigen durch Produkte von Handte verbessert. Zahlreiche Innovationen entstanden aus dem engen Kontakt zur Werkzeugmaschinenbranche. Unter den 120 Mitarbeitern befinden sich 35 Ingenieure und Techniker. Im letzten Geschäftsjahr erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 27 Mio. Euro.
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