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Komplexe Teile in einer Aufspannung gefertigt

Trend zur Komplettbearbeitung setzt sich fort
Komplexe Teile in einer Aufspannung gefertigt

Rechnete sich Fertigbearbeitung bislang vor allem in der Einzel- und Miniserienfertigung, wird sie jetzt auch für die Produktion in Massen interessant. Die Teile müssen nur komplex genug und schwierig zu bearbeiten sein.

Von Chefreporter Wolfgang Filì – chefreporter@fili.net

Kleine bis große Lose einbaufertig zu bearbeitender Teile mit vertrackter Geometrie – das ist für das Dreh-/ Fräszentrum G160 das, was man bei Unternehmen gern als „Kernkompetenz“ bezeichnet. Die Maschine der Esslinger Index-Werke GmbH (Halle 4.0, Stand 221) ist in diesem Segment daheim. Sie bietet vier 12er-Scheibenrevolver, einen Spindeldurchlass von 30, 42 oder 65 mm und bis zu 800 mm Drehlänge. Durch den Einsatz von vier Revolvern plus zwei ergänzenden Frässpindeln an den oberen Toolträgern – jeweils mit zusätzlicher Y- und B-Achse – eignet sich die G160 auch für die Massenfertigung. Der Systembaukasten ermöglicht dabei den individuellen Ausbau. In der höchsten Ausstattungsstufe gleiten die beiden oberen Revolver jeweils auf einer Y-Achse und schwenken radial selbst um 360° als B-Achse. Für die Bearbeitung komplexer Konturen beherrscht die Steuerung der G160 die uneingeschränkte Fünf-Achsen-Interpolation.
Die Pforzheimer Tornos GmbH (Halle 4.0, Stand 110) hat ihre Drehmaschinen Deco 20a und 26 weiter entwickelt und optimiert. So sind die Schlitten, die die Gegenspindel tragen, vollkommen neu konstruiert worden. Das Ergebnis ist ein System, bei dem alle Kugelumlaufspindeln Ausgleichsvorrichtungen und Stoßkompensatoren haben. Damit wird selbst bei schwerer Zerspanung eine hohe Bearbeitungsgenauigkeit erzielt, und im Fall eines Crashs ist größtmögliche Sicherheit gewährleistet. Ebenfalls neu ist das Stangenlademagazin SBF 532, das speziell für die Deco 26a entwickelt wurde und zusammen mit der Maschine eine schlüssige Einheit bildet. Es ermöglicht das Umrüsten von Stangen und Profilen zwischen 5 und 32 mm Durchmesser in nur 15 min einschließlich Kanalwechsel.
Den Trend der Komplettbearbeitung bedient auch die Mönchengladbacher A. Monforts GmbH (Halle 4.0, Stand 211) mit ihrem Dreh-/Fräszentrum Unicen 500: Das Werkstück wird hier nur einmal gespannt und dann fix und fertig bearbeitet. Durch einen neu entwickelten Werkzeugkopf stehen fünf interpolierende Bearbeitungsachsen zur Verfügung. Je nach Aufgabe werden angetriebene oder stehende Werkzeuge mit HSK-63- oder Capto-C6-Aufnahmen eingesetzt. Das Kettenmagazin der Maschine bevorratet in der Grundausführung 34 Werkzeuge und kann auf 90 Plätze erweitert werden. Die Bestückung des Werkzeugkopfs erledigt ein Doppelarmgreifer.
Als komplettbearbeitender „Kostenkiller“ bewirbt das deutsch-amerikanische Joint Venture Emag Hardinge (Halle 14.0, Stand 220) ihre vertikale Standarddrehmaschinen Typ VL. Mit weniger als 400 mm Verfahrweg bei der VL3 sowie 550 mm bei der größeren VL5 zwischen Pick-up- und der Bearbeitungsposition am Revolver ist die Maschine laut Hersteller unschlagbar schnell. Besonders kurz seien auch die Span-zu-Span-Zeiten.
Mit den modular aufgebauten Langdrehautomaten Cincom M12, M16, M20 und M32 stellt die Citizen Machinery Europe GmbH, Esslingen (Halle 4.0, Stand 320) vier Maschinen für die Hochpräzisionsfertigung vor. In ihren Bearbeitungsmöglichkeiten lassen sie sich zwar mit kurvengesteuerten Automaten vergleichen, sie sind mit Blick auf wechselnde Produktionsprogramme jedoch wesentlich flexibler. Mit den Cincom-Drehautomaten lassen sich Teile bis 32 mm Durchmesser einbaufertig bearbeiten. Drei synchron gesteuerte Werkzeugteile bieten die Voraussetzungen für kurze Haupt- und Nebenzeiten. Ein vertikaler Halter nimmt fünf Drehwerkzeuge und drei angetriebene Tools auf. Für die Vorder- und Rückseitenbearbeitung stehen im Revolver zehn Aufnahmen für starre wie auch für angetriebene, winkeleinstellbare Werkzeuge zur Verfügung. Für Arbeiten an der Werkstückrückseite ist ein Dreifach-Bohrapparat eingebaut.
Die Spinner GmbH (Halle 4.0 Stand 324) zeigt mit dem Drehzentrum TS eine neue Lösung für die Genauigkeitsbearbeitung. Das Sauerlacher Unternehmen bietet die Maschine in Varianten mit 65 bis 250 mm Futterdurchmesser, Spindelbohrungen von 46 bis 77 mm sowie Werkzeugaufnahmen mit VDI 30 oder VDI 40 an. Weitere Kennzeichen der Maschine sind der selbstentwickelte Revolver mit 0,15 s Schwenkzeit, 6 m/s² Achsbeschleunigung sowie eine Kreisformgenauigkeit unter 0,5 µm. Als Steuerung bietet der Hersteller die Siemens 840D oder die 18i TB von GE Fanuc an. Mit weniger als 4 m² Stellfläche ist die TS recht kompakt. Einsatzgebiete der Maschine sind neben dem Werkzeug- und Musterbau die hochproduktive Stangen- und Futterbearbeitung in kleiner und mittlerer Stückzahl sowie die Hartzerspanung als Ersatz für Schleifoperationen.
Mit der M40-Serie stellt die österreichische WFL GmbH, Linz, in Halle 14.0, Stand 220, eine neue Generation multifunktionaler Komplettbearbeitungsmaschinen für Futter- und Wellenteile vor. Die hohen Spindelleistungen sorgen für hohe Vorschubkräfte auf allen Achsen, für Dynamik und höchste Produktivität. Die effiziente Komplettbearbeitung von Teilen bis 520 mm Durchmesser wird laut Hersteller dadurch Realität. Mit 20 kW sorgt der Fräskopf für ein hohes Zerspanungvolumen mit rotierenden Werkzeugen. Zum Drehen stehen Antriebe mit 33 oder 54 kW zur Auswahl. Dem Technologiespektrum sind keine Grenzen gesetzt: Drehen, Fräsen, Bohren,Tiefbohren, Verzahnen sowie das Vermessen der Werkstücke ist in allen Winkellagen möglich.
Spanen, Messen und Verzahnen auf derselben Maschine
Für die einen ein Exot, ist die KE-D der Rottweiler Eubama GmbH (Halle 14.0, Stand 231) für die anderen genau die richtige Fertigungslösung. Die Doppel-Schalttrommelmaschine fertigt Achsen und Wellen bis 650 mm Länge und 4 bis 40 mm Durchmesser. Der Clou an der KE-D ist das ausgetüftelte System mit zwei Aufnahmeringen, die im Endenbereich die langen Werkstücke sicher spannen. Und zwar genau dort, wo die Bearbeitung ansetzt. Dadurch sollen Stabilität, Genauigkeit und Rundlaufgenauigkeit garantiert sein, so dass Bearbeitungsoperationen auch exakt mittig ausgeführt werden können. Ein weiterer Vorteil der zentrischen Spannung zeigt sich in der Flexibilität: Bei verschiedenen Werkstückdurchmessern ist ein Wechsel des Aufnahmerings nicht erforderlich. Durchmesser-Bereiche von 5 mm können ohne Austausch der Spannbacken überbrückt werden.
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