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Komponenten bieten künftig Selbstdiagnose

Neue Bauart dichtungsloser Pumpen kommt auf den Markt
Komponenten bieten künftig Selbstdiagnose

Komponenten bieten künftig Selbstdiagnose
Die Vollkunststoff-Kreiselpumpe RSKu arbeitet ohne weitere Hilfsmittel selbstansaugend und eignet sich daher besonders für die Behälterentleerung (Bild: Friatec-Rheinhütte)
Service- und Wartungsfreundlichkeit werden in der Verfahrenstechnik groß geschrieben. Dies zeigt die steigende Zahl von Komponenten auf der Achema, die mit Diagnosesystemen ausgestattet sind.

Von unserem Redaktionsmitglied Olaf Stauß

Die Achema hat gezeigt, in welche Richtung sich verfahrenstechnische Komponenten weiterentwickeln werden: Diagnose- und Fehlerfrüherkennungssysteme ziehen ein. Die Frankfurter Samson AG zum Beispiel bietet Stellventile an, die Leckagen von sich aus melden. Ein Sensor erfasst die innere Leckrate, vergleicht sie mit dem Neuzustand und leitet die Messdaten an den digitalen Stellungsregler mit Auswerteelektronik weiter. Dieser Regler sendet automatisch Alarmsignale, falls Störungen auftreten. Außerdem ist er kommunikationsfähig und lässt sich von außen abfragen. Das Diagnoseprogramm weist den Betreiber rechtzeitig auf notwendige Wartungsarbeiten hin. „Auf unserem Gebiet bahnt sich eine Revolution an“, kommentiert Samson-Vorstandsmitglied Professor Heinrich Hofmann diese Entwicklung. Er ist überzeugt, dass solche Systeme die Verfahrenstechnik gänzlich verändern werden – auch wenn auf der Achema 2000 erst vereinzelt entsprechende Produkte zu finden waren.
In die gleiche Richtung weist der „Pump Watcher“ der Pumpenfabrik Ernst Vogel GmbH aus Stockerau Österreich, einer ITT-Industries-Tochter. Dabei handelt es sich um ein kleines Gerät, das bis zu 16 unterschiedliche Stör- oder Alarmmeldungen einer beliebigen Pumpe als SMS-Kurzmitteilungen verschicken kann. Was darüber hinaus möglich ist, demonstriert Produktmanager Manfred Sacher mit einem Handy: Fordert er eine Diagnose an, erscheinen die Betriebsdaten nach wenigen Sekunden auf dem Display. Schaltet er die Pumpe telefonisch aus, reagiert sie sobald die Verbindung zu Stande gekommen ist.
Viele Komponentenanbieter versprechen sich gute Chancen vom wachsenden Markt der chemischen Verfahrenstechnik. Dies verschärft den Wettbewerb. So stellten beispielsweise KSB, Friatec, ITT Industries und Allweiler neue dichtungslose Pumpen in den Markt. Die Leonberger Herbert-Otto-Vertriebs-GmbH + Co. (HOV) hat eine britische Magnetkupplungspumpe von HMD/Kontro ins Programm genommen sowie eine Spaltrohrmotorpumpe des japanischen Herstellers Teikoku, der in Asien als Marktführer gilt. Letztere ist in der Lage, den Betreiber mit einer einfachen Mimik über Lagerverschleiß, Drehrichtungsumkehr und Kavitation zu informieren.
Besondere Beachtung verdient eine Neukonstruktion der Wernert-Pumpen GmbH, Mülheim an der Ruhr. Die dichtungslosen Chemienormpumpen der Reihe „Taifun“ bestehen ausschließlich aus chemisch beständigen, nicht-metallischen Werkstoffen und sind dennoch zweifach hermetisch dicht – so wie metallische Spaltrohrmotorpumpen. Verwirklicht haben dies die Entwickler mit Hilfe einer neuen Antriebsart: Anstatt eines Asynchronmotors verwenden sie einen dauermagneterregten Synchronantrieb, der ebenfalls in die Pumpe integriert ist und frequenzgeregelt mit Drehzahlen bis 5000 min1 fahren kann. Neu konstruiert hat auch die Hermetic-Pumpen GmbH in Gundelfingen, Pionier für hermetisch dichte Aggregate: Sie bietet Spaltrohrmotorpumpen in einem modularen Baukastensystem an. Die Aggregate sind mit weniger, dafür aber durchgängig hochwertigeren Teilen ausgestattet. Der Anwender profitiert unter anderem von kürzeren Lieferzeiten.
Auch der Markt für allgemeine Industrieanwendungen kommt in Bewegung: Heizungspumpenhersteller Wilo GmbH in Dortmund hat seine Aggregate für Industriewässer modifiziert und bietet nun wartungsfreie Hochdruck-Kreiselpumpen an. Die „MVISE“ kommt als Nassläufer ohne Gleitringdichtung aus und ist mit einem Betriebsgeräusch unter 50 dB (A) leiser als konventionelle Bauarten. Die PFT GmbH & Co. KG in Iphofen, bisher hauptsächlich im Bausektor tätig, konzipierte die Exzenterschneckenpumpe „Alligator“ für den Industrieeinsatz und wirbt mit ihrer außergewöhnlichen Robustheit. Beide Hersteller, Wilo und PFT, betonen, dass sie ihre Produkte auch mit zusätzlichen Engineering-Leistungen anbieten.
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